Um die teuren Lebenshaltungskosten sowie die Studiengebühren in Großbritannien bezahlen zu können, sind gute Nebenjobs nötig. Die Stellen sind durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie jedoch schwer zu ergattern. Hinzu kommt, dass einige Betriebe durch Lockdown und verzögerte Produktionen schließen mussten. Diese Geldnot treibt die Studentinnen und Studenten nun in die Prostitution.
Bis zu 11.000 Euro müssen Studenten in Großbritannien jährlich an Gebühren bezahlen. Für Ausländer ist es mindestens doppelt so teuer. Für einige kommt nun nur noch die Sexarbeit infrage, um sich das Studium überhaupt finanzieren zu können. Die Studentenvertretung der Uni Kingston gab eine grobe Schätzung heraus und geht von rund 70.000 studentischen Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern in Großbritannien aus.
Mindestens 70.000 studentische Sexarbeiter:innen in Großbritannien
Seit der Pandemie hat dieser Trend deutlich zugenommen. Dies liegt unter anderem an der Möglichkeit, sich online anzubieten. „Mit der Zunahme von Plattformen wie OnlyFans oder JustForFans können alle von ihrem Zuhause oder aus ihrem Wohnheim Sexarbeit betreiben“, sagten Elizabeth Buckner und Aaron Brown von der kanadischen Universität Toronto. Insbesondere OnlyFans gewinnt täglich an Zuwachs.
„Es ist wichtig, dass alle Universitäten eine Richtlinie zur Sexarbeit haben, um zu verhindern, dass Studierende Diskriminierung oder Vorurteile erfahren. Sexarbeit wird für Studenten nicht verschwinden, die Universitäten müssen dem Rechnung tragen und die Studenten schützen“, erklärte Jessica Hyer Griffin, Gründerin des Hilfswerks "Support for Student Sex Workers".
Die Studentenvertretung der Universität Durham bot bereits ein Online-Training an, um den Personen Unterstützung und Tipps anzubieten, die mit Sexarbeit Geld verdienen oder geplant haben, sich zu prostituieren.