Temu: Verbraucherzentrale warnt vor der Shoppingplattform

Der Online-Marktplatz Temu wird auch in Deutschland immer beliebter. Nun warnt die Verbraucherzentrale aber vor dem Einkauf auf der Plattform, die ein besonders günstiges Shoppingerlebnis verspricht.

14.03.2024, 13:50 Uhr
Temu: Verbraucherzentrale warnt vor der Shoppingplattform
rafapress/Shutterstock
Anzeige

Die Shoppingplattform Temu bietet zahlreiche Produkte zu besonders günstigen Preisen an. Egal, ob man auf der Suche nach Küchenutensilien oder Kleidung ist, das Angebot ist groß und lockt auch immer mehr deutsche User an. Allerdings warnte die Verbraucherzentrale kürzlich vor der Plattform.

Temu wurde im Jahr 2022 in den USA gegründet. Der Konzern ist als Tochtergesellschaft der PDD Holdings Inc. mit Sitz in Shanghai bekannt. Teilweise werden hier „bis zu 90 Prozent Rabatt“ angepriesen. Allerdings klingt das schon etwas zu schön, um wahr zu sein. Der Online-Marktplatz sorgt zudem für Marketingaktionen überall im Netz und wirbt mit kostenfreiem Versand. 

Anzeige
Ascannio/Shutterstock

Der Einkauf bei Temu kann für Kunden zahlreiche Nachteile haben

Allerdings haben schon zahlreiche Kunden schlechte Erfahrungen mit den Produkten gemacht. Beschädigte Ware und fehlende oder gefälschte Sicherheitskennzeichen sind hier nur einige wenige Beispiele. "Die Liste von Produktfehlern ist lang. Jeder Fehler kann zu tragischen Folgen führen. Das Gesetz ordnet an: Der Hersteller haftet. Er muss bei Verletzungen oder Erkrankungen für Arzt und Krankenhaus und Verdienstausfall sowie ein Schmerzensgeld zahlen und Sachschäden über 500 Euro ausgleichen. Ein Verschulden muss ihn nicht treffen. Kommt die Ware aus dem Ausland jenseits der EU, steht der Importeur dafür gerade“, erklärt die Stiftung Warentest.

Anzeige

Durch die Bestellung in China kann der Kunde allerdings der Haftungsträger werden. "Wenn ein Produkt außerhalb der EU erworben wurde, kann der Importeur theoretisch auch der Endverbraucher sein. Allerdings nur dann, wenn er das Produkt weitergibt. Das heißt, wenn er es in Deutschland in den sogenannten allgemeinen Bereich, den 'Markt', bringt. Darunter fällt zum Beispiel, wenn er es vermietet, verkauft oder eben ausleiht", berichtet Ralf Reichertz, Referatsleiter für Verbraucherrecht bei der Verbraucherzentrale Thüringen. Demnach ist der Kunde nicht nur enttäuscht über defekte Ware, sollte er beispielsweise ein technisches Gerät verleihen und dieses führt dann zu einem Brand, kann er als Importeur tatsächlich haftbar gemacht werden.

Anzeige

"Das gefällt uns als Verbraucherzentrale nicht" 

Insgesamt sieht die Verbraucherzentrale den Einkauf auf Temu also kritisch. Vor allem das Erwerben eines Geräts mit Akku kann zu Konsequenzen führen und wird als „heikel“ angesehen. "Das Ergebnis ist, dass es sein kann, dass der Verbraucher haftet und das gefällt uns als Verbraucherzentralen natürlich nicht so", berichtet Ralf Reichertz. Demnach kann es in manchen Fällen durchaus sinnvoll sein, ein paar Euro mehr auszugeben und sich somit jede Menge Ärger zu ersparen.