Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat 6.000 Jugendliche im Alter zwischen 14 bis 17 und junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 nach ihrem ersten Mal gefragt. Die Studie kommt zu einem verblüffenden Ergebnis hinsichtlich des Einstiegs in das Geschlechtsleben.
Denn immer mehr Jugendliche haben laut der Studie immer später zum ersten Mal Sex. Fast die Hälfte der Befragten unter den 14- bis 17-Jährigen sagt, dass sie sich zu jung fühlen, um GV zu haben. Ganze 55 Prozent geben an, dass sie damit warten wollen, bis sie den oder die Richtige/n finden. Die Hälfte der rund 6.000 Befragten gibt an, dass sie erst nach ihrem 17. Lebensjahr zum ersten Mal Sex mit Penetration hatten. Die Diplompsychologin Nele Sehrt aus Hamburg sieht eine positive Entwicklung in der Studie, nämlich dass dem Thema Sexualität immer mehr Raum gegeben wird.
Mehr Raum für Sexualität
Sexualität ist nicht einfach nur Penetration. Der Fokus rücke immer mehr das Petting und das Vorspiel in den Mittelpunkt, wo es darum geht, den Körper des Partners oder der Partnerin zu entdecken und den eigenen besser kennenzulernen. Das habe früheren Generationen gefehlt, findet die Psychologin. „Die Jugendsexualität-Studie zeigt, dass sich die jüngeren Menschen jetzt viel mehr Zeit nehmen für die Zeit vor der Penetration. Das einfach Sexualität größer geworden ist“, so Nele Sehrt.
Immer mehr Jugendlichen ist es wichtig, dass sie den richtigen Partner für das erste Mal finden und dass Vertrauen in der Beziehung herrscht. Außerdem führt der uneingeschränkte Zugriff auf Pornografie dazu, dass der Druck, endlich Sex zu haben, vermindert wird, da man auch ohne die eigene Erfahrung gemacht zu haben, mitreden kann.