Studie: Android-Handys können Nutzer ausspionieren

Forscher nahmen die Sicherheitslücken der Smartphones unter die Lupe.

17.02.2023, 17:32 Uhr
Studie: Android-Handys können Nutzer ausspionieren
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Spyware auf dem Smartphone kann zahlreiche persönliche Daten abfangen. Normalerweise müssen hierzu allerdings infizierte Apps heruntergeladen werden oder die Hacker nutzen eine Lücke im Sicherheitssystem aus.

Eine neue Studie enthüllte nun jedoch, dass einige Android-Handys von Beginn an mit Spyware vollgestopft sind. „Wir stellen fest, dass eine alarmierende Anzahl von vorinstallierten System-, Hersteller- und Drittanbieteranwendungen mit gefährlichen Berechtigungen ausgestattet ist“, berichtet das Forscherteam der University of Edinburgh. Im Rahmen der Untersuchungen wurden chinesische Geräte in Augenschein genommen. So geriet die Marke Xiaomi in die Kritik. Zudem wurde vor OnePlus und Oppo Realme gewarnt. Dabei handelt es sich allerdings um die Umstände in China. Doch worauf muss man hierzulande achten, wenn man ein Smartphone einer chinesischen Marke kauft?

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Xiaomi steht in der Kritik

Die vorinstallierten Apps können Informationen wie Geotagging, die Telefonnummer und das Nutzerprofil sowie soziale Beziehungen wie zum Beispiel den Anrufverlauf weitergeben. „Dies birgt ernsthafte Deanonymisierungs- und Verfolgungsrisiken, die auch außerhalb Chinas bestehen, wenn der Nutzer das Land verlässt, und erfordert eine strengere Durchsetzung der kürzlich verabschiedeten Datenschutzgesetze.“

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Die Anwendungen geben demnach Daten weiter, ohne nach einer entsprechenden Berechtigung zu fragen. „Ich hoffe, dass unsere Arbeit ein Weckruf für die Öffentlichkeit, die Politiker und die Regulierungsbehörden sein wird. Es sind dringend sinnvolle Maßnahmen erforderlich, um den Menschen eine echte Kontrolle über die Daten zu geben, die ihre Telefone verlassen“, betont Doktorand Haoyu Liu. In Europa sieht die Lage allerdings anders aus. Erst im vergangenen Jahr geriet Xiaomi aufgrund von Spionage und Zensur in den Fokus der Sicherheitsbehörden. Die Hersteller wiesen die Vorwürfe von sich. Hierzulande sei die Software angepasst. "Anbieter wie Huawei, Xiaomi oder ZTE achten verstärkt auf die Bedürfnisse des europäischen Marktes und das Verhältnis zur Privatsphäre", erklärt Alexander Burris von G Data. Experten raten deshalb dazu, Smartphones immer nur in Deutschland zu erwerben und nicht aus China importieren zu lassen.

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