Steuern in Deutschland: So viel Geld müssen Gutverdiener an das Finanzamt zahlen

In Deutschland besteht das Einkommensteuersystem aus unterschiedlichen Tarifzonen, die bestimmen, wie viel Geld man an das Finanzamt zahlen muss. So setzen sich im Jahr 2025 die Abgaben für Gutverdiener zusammen.

21.02.2025, 12:07 Uhr
Steuern in Deutschland: So viel Geld müssen Gutverdiener an das Finanzamt zahlen
RomanR/Shutterstock
Anzeige

Der Spitzensteuersatz in Deutschland gilt auch im aktuellen Wahlkampf als umstrittenes Thema. Parteien wie die AfD oder die FDP versprechen Steuersenkungen oder auch die Anhebung von Freibeträgen. Aber wie viel Geld müssen Gutverdiener momentan eigentlich an das Finanzamt zahlen?

Wer über ein zu versteuerndes Einkommen in Höhe von 68.480 Euro verfügt, muss in Deutschland für einen bestimmten Anteil seiner Einnahmen den Spitzensteuersatz zahlen. Dieser wird nur noch vom Höchststeuersatz übertroffen, der Personen betrifft, die über 277.825 Euro einnehmen und 45 Prozent beträgt. Das zu versteuernde Einkommen ist allerdings nicht mit dem Bruttoverdienst gleichzusetzen. Es müssen zuerst die Werbungskosten sowie Freibeträge und sonstige Aufwendungen und außergewöhnliche Belastungen abgezogen werden.

Anzeige
picture alliance / ZB | Sascha Steinach

Das deutsche Steuersystem setzt sich aus verschiedenen Tarifzonen zusammen

In Deutschland werden die Steuern in verschiedene Tarifzonen aufgeteilt. Die erste zeigt den Grundfreibetrag, der in diesem Jahr auf 12.096 Euro angehoben wurde. Es folgt die zweite Zone, in der es um Verdienste zwischen 12.097 Euro und 17.443 Euro geht. Hier liegt der Steuersatz zwischen 14 und 24 Prozent und steigt schrittweise an. Die dritte Tarifzone kommt bei einem zu versteuernden Einkommen zwischen 17.444 und 68.480 zum Tragen. Hier steigt der Steuersatz ebenfalls stetig von 24 auf bis zu 42 Prozent an. Es folgt der Spitzensteuersatz ab 68.481 Euro.

Anzeige

Allerdings erhält das Finanzamt von Gutverdienern in Deutschland nicht für das gesamte Gehalt 42 Prozent Steuern. Stattdessen findet der Spitzensteuersatz nur bei dem Teil des Einkommens Anwendung, der über den besagten 68.480 liegt. Aktuell fallen rund vier Millionen Deutsche in die Tarifzone vier. Das sind sechs Prozent aller Steuerpflichtigen. Aber ab wann gilt man eigentlich als Gutverdiener? Die Statistik besagt, dass man, um dieser Personengruppe anzugehören, mindestens 5.859 Euro brutto im Monat verdienen muss. Das wären also mindestens 70.000 Euro im Jahr.

Anzeige

Auch Gutverdiener müssen für ihr Einkommen einen individuellen Durchschnittssteuersatz zahlen

Beträgt das zu versteuernde Einkommen beispielsweise 80.000 Euro kann man sich selbst als Gutverdiener betrachten. Der Spitzensteuersatz von 42 Prozent greift lediglich bei dem Anteil des Einkommens, das zwischen 68.481 und 80.0000 Euro liegt. Bis zur Freigrenze von 12.096 Euro berechnet das Finanzamt keine Steuern und für das Einkommen, welches zwischen 12.097 und 68.480 Euro liegt, fallen 14 bis 42 Prozent Steuern an. Das Finanzamt berechnet daraufhin für jeden Bürger einen individuellen Durchschnittssteuersatz. Es wird demnach nicht die gesamte Summe einheitlich besteuert, sondern jeder eingenommene Euro unterschiedlich behandelt.

Hinzu kommen die Sozialabgaben, die jedoch ab einem gewissen Betrag aufgrund der Beitragsbemessungsgrenze stagnieren. Personen, die beispielsweise über 100.000 Euro im Jahr verdienen, müssen dieselben Maximalbeiträge an die Sozialversicherung zahlen, wie Gutverdiener. Diese Beitragsbemessungsgrenze liegt im Jahr 2025 für die Krankenversicherung bei 66.150 Euro jährlich und für die Rentenversicherung bei 96.600 Euro. Zudem ist man ab einem Bruttoeinkommen von 73.800 Euro nicht mehr dazu verpflichtet, sich gesetzlich versichern zu lassen und kann dann auch in die private Krankenversicherung wechseln.