Der Kampf gegen die Corona-Pandemie geht weiter und Forscher möchten nun eine ganz neue Methode einsetzen, um die Ausbreitung der Infektionen zu vermeiden. Vor einigen Wochen war in Frankreich bereits von sogenannten Corona-Spürhunden die Rede. Nun wagte auch Deutschland einen ersten großen Testeinsatz mit den Spürnasen.
Am vergangenen Sonntag fand ein Konzert der Band Fury in the Slaughterhouse in Hannover statt. Hier sollten die Hunde zum ersten Mal zeigen, was sie können. Ziel des Forschungsprojekts ist es, Großveranstaltungen wie Konzerte und Auftritte der Stars und Sternchen in Zukunft sicherer zu machen.
Zum Erschnüffeln der Corona-Infektion sind Schweißproben der Gäste nötig. Diese werden laut dem TV-Sender „WDR“ aus der Achselhöhle mithilfe eines Wattepads entnommen. Anschließend bekommen die Hunde die Proben abseits der Menschenmenge präsentiert. Dazu gibt man ihnen Sammelproben und lässt sie an einer Reihe der Pads vorbeilaufen. Für die Hunde sei dies „wie ein Spiel“.
26 Studien belegen den Erfolg der Hunde
Zuvor wurden die Hunde von dem Braunschweiger Unternehmen Awias trainiert und anschließend von Forschern der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg getestet. Die Forscher versuchten außerdem festzustellen, welche Stoffe genau verraten, dass der Geruch auf eine Infektion mit COVID-19 hindeutet. Die Hunde werden so trainiert, dass sie diesen spezifischen Duft erkennen und schließlich anzeigen können.
"Der Hund ist wohl nicht in der Lage, das Virus selber zu riechen, aber das Virus erzeugt ja im Menschen eine Änderung des Stoffwechsels, indem Zellen, die befallen sind, den Zelltod sterben. Und da können chemische Reaktionsprodukte entstehen, die vielleicht einzigartig für diesen Virus sind. Welche Substanzen das sind, das wissen wir leider nicht", erklärt Professor Peter Kaul. Weltweit gibt es bereits 26 Studien, die bestätigt haben, dass Hunde eine Corona-Infektion erschnüffeln können.