Der Schweizer Politiker Jürg Grossen sprach sich kürzlich für eine umstrittene Handhabung aus. Er wolle die Menschen kennzeichnen, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind. Wie "Nau.ch" berichtet, wären zunächst Altenpfleger, Ärzte, Mitarbeiter in Krankenhäusern und Erzieher von dieser Regelung betroffen.
Somit wolle man den Druck auf das Pflege- und Servicepersonal erhöhen. Sogenannte Abschreckungs-Maßnahmen für Ungeimpfte wurden von mehreren Politikern sowie Gesundheitsexperten befürwortet. Zu dem heiklen Thema wurden mehrere Vorschläge gemacht. „Soweit es medizinisch und epidemiologisch gerechtfertigt ist, sollten auch im Gesundheitswesen Geimpfte von der Maskentragpflicht befreit werden“, forderte die Politikerin Humbel. So könnte man auf den ersten Blick erkennen, wer bereits geimpft wurde.
"Keine Rücksicht“ mehr auf Ungeimpfte
Grossen würde allerdings die Kennzeichnung mit Stickern bevorzugen. „Pfleger, Betreuerinnen in Heimen, das Personal in Kitas und so weiter könnten zum Beispiel Sticker tragen, die zeigen, ob sie geimpft sind oder nicht“, schlug der Chef der Grünliberalen Partei vor. Aufgrund der Verfassung kann die Schweiz keine Impfpflicht einführen. Deshalb sollen die umstrittenen Maßnahmen dazu beitragen, dass die Menschen sich zur Corona-Impfung bewegen lassen.
Die Politikerin Humbel sprach laut der "Bild"-Zeitung in einem Interview sogar davon, dass man während der anstehenden vierten Welle „keine Rücksicht“ mehr auf Ungeimpfte nehmen wolle. Um insbesondere jungen Menschen einen Anreiz zur Impfung zu geben, wolle man die Pflicht zum Vorzeigen eines Impfpasses erweitern. Das könnte in Zukunft den Kino- und Theaterbesuch sowie die Gastronomie betreffen.