Ein vermeintlich harmloser Flirt kann im finanziellen Ruin enden. Betrüger nutzen gutgläubige Männer im Netz aus, um sie anschließend zu erpressen. Die Täter ergattern teilweise sogar mehrere Millionen.
Immer mehr Menschen fallen auf Sextortion rein. Der Begriff setzt sich aus Sex und Extortion (Erpressung) zusammen. Über soziale Medien wie Instagram und Co. erhalten Männer eine Freundschaftsanfrage von Profilen auf denen Frauen abgebildet sind. Von diesen Accounts werden dann Nachrichten an die Opfer gesendet. Schnell kommen die Betrüger in den Chats zur Sache und es stehen sexuelle Themen im Mittelpunkt.
Erpressung mit pikanten Bildern und Videos
Es werden Videochats vereinbart, bei denen die Männer dazu verführt werden, sexuelle Handlungen vor laufender Kamera an sich vorzunehmen. Die entstandenen pikanten Bilder und Videoclips werden von den Betrügern gespeichert. Anschließend nutzen sie das Material, um die Opfer zu erpressen. Sie drohen die Bilder und Videos beispielsweise an Familie und Freunde zusenden. Dies kann nur verhindert werden, wenn ein entsprechend hoher Geldbetrag überwiesen wird.
In einem Polizeipräsidium in Oberbayern gehören solche Vorfälle mittlerweile zum Alltag: "Waren im Jahr 2020 20 solcher Fälle im Bereich des Polizeipräsidiums verzeichnet worden, stieg die Zahl im Folgejahr 2021 bereits auf mehr als 30 Fälle an und auch für das laufende Jahr 2022 ist tendenziell mit einer weiteren Zunahme der Fallzahlen zu rechnen." Die Dunkelziffer soll um ein Vielfaches höher sein.