Dass eine Corona-Infektion schwere Folgen haben kann, ist mittlerweile bekannt. Zahlreiche Patientinnen und Patienten leiden unter Long-Covid-Symptomen wie Kurzatmigkeit, Abgeschlagenheit, neurologischen Störungen und Herz-Kreislauf-Problemen. Doch auch das Gehirn kann nach einer schweren Infektion beeinträchtigt werden.
Das bestätigt nun eine Studie aus Großbritannien. Diese fatalen Folgen betreffen aber nur Patienten, die im Krankenhaus und oder auf der Intensivstation behandelt werden mussten. Eine schwere Corona-Infektion kann laut den Forschern das Gehirn um bis zu 20 Jahre altern lassen. 12 bis 18 Monate nach der Hospitalisierung wiesen die Patienten eine schlechtere kognitive Leistungsfähigkeit auf.
Neue Studie deckt drastische Auswirkungen von Corona auf das Gehirn auf
Die Experten stellten fest, dass das Gehirnvolumen in Schlüsselbereichen reduziert war. Zudem fanden sie ungewöhnlich hohe Werte von Hirnverletzungsproteinen im Blut. Zahlreiche Personen, die unter Long-Covid leiden, berichten unter anderem von Gehirnnebel, Depressionen und einem weiterhin eingeschränkten Geruchs- und Geschmackssinn. „Wir fanden heraus, dass sowohl diejenigen mit als auch ohne akute neurologische Komplikationen [...] eine schlechtere kognitive Leistungsfähigkeit hatten, als man für ihr Alter, Geschlecht und Bildungsniveau erwarten würde, basierend auf 3.000 Kontrollpersonen", erklärte die Studienautorin Dr. Greta Wood.
Die kognitiven Einbußen entsprechen ungefähr 20 Jahren, in denen das Gehirn auf normale Art und Weise altert. Die Mediziner betonten erneut, dass man diese Folgen nicht auf sämtliche Personen übertragen könne, die an Corona erkranken. Es handelt sich lediglich um Patienten, die eine schwere Infektion durchmachen mussten, im Krankenhaus lagen oder in Lebensgefahr schwebten. "Covid-19 ist nicht nur eine Lungenerkrankung. Oft sind es die Patienten, die am schwersten betroffen sind, die auch an Hirnkomplikationen leiden“, fügte Benedict Michael, Professor für Neurowissenschaften, hinzu. Es sollen nun weitere Studien folgen.