„San José“: Forscher bergen Goldmünzen aus uraltem Schiffswrack

Im Jahre 1708 wurde die Galeone „San José“ versenkt – mitsamt eines riesigen Schatzes. Bis heute versuchen Forscher, den Schatz zu bergen, um den aber auch ein rechtlicher Streit entbrannt ist.
12.06.2025, 18:08 Uhr
„San José“: Forscher bergen Goldmünzen aus uraltem Schiffswrack
Antiquity / Cambridge
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Die Galeone mit dem klangvollen Namen „San José“ war Anfang des 18. Jahrhunderts der ganze Stolz der spanischen Marine. Bei dem Schiff handelte es sich um einen Dreimaster mit 62 Kanonen an Bord. Als Flaggschiff führte die „San José“ die sogenannte Silberflotte auf ihrer Überfahrt von Spanien in die Kolonien in Südamerika an.

An Bord befand sich neben Besatzung und Verpflegung auch ein beträchtliches Vermögen in Form von Gold, Silber, Perlen und Edelsteinen. Der Wert dieses Schatzes wird heute auf mehrere Milliarden geschätzt. 1708 sank die Galeone allerdings nach einem Kampf mit britischen Schiffen vor der kolumbianischen Küste.

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2015 gelang es nach langer Suche, das damals noch nicht zweifelsfrei identifizierte Wrack der „San José“ in der Nähe der Halbinsel Barú zu orten. Inzwischen läuft die Erforschung des Schiffes, das in 600 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund liegt. Die rechtliche Lage ist allerdings kompliziert, zumal mehrere Parteien etwas von dem Schatz abhaben wollen.

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Ölgemälde von Samuel Scott zur Schlacht bei Cartagena
Samuel Scott / Wikimedia

San José gilt als „Heiliger Gral der Schiffswracks“

Seit 2021 untersucht ein Forscherteam der kolumbianischen Marine die Überreste der San José. Unter anderem mithilfe ferngesteuerter Unterwasserfahrzeuge ist es gelungen, alte Goldmünzen zu entdecken. Die genaue Anzahl und somit der Wert konnten allerdings nicht identifiziert werden. Darüber hinaus gab es noch weitere archäologische Funde wie etwa Kanonen und sogar unbeschädigtes Geschirr.

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Der gesamte Wert dessen, was noch auf der San José liegt, wird auf bis zu 14,9 Milliarden Euro geschätzt. Derzeit streiten allerdings Kolumbien und Spanien darüber, wer genau Bergungsrechte hat. Während sich die spanische Regierung auf internationale Seerechtskonvention beruft und so geltend machen will, dass die Ladung ursprünglich spanisches Eigentum war, pocht Kolumbien auf den Fundort.

Wrack der San José auf dem Meeresgrund
Kolumbianische Regierung

Forscher bestätigen Fund der San José

Und auch ein US-amerikanisches Bergungsunternehmen möchte Besitzansprüche anmelden, genauso wie indigene Gruppen aus Südamerika, Peru und die Nachkommen einiger Bergleute. Noch liegt der Fall beim Gericht in Den Haag. In der Öffentlichkeit gewinnt die Debatte allerdings gerade wieder an Aufmerksamkeit.

Forschern ist es nämlich anhand der gemachten Bilder gelungen, zu beweisen, dass es sich wohl tatsächlich um die San José handelt. Das belegt offenbar die Optik der Münzen, die man im Wrack entdeckt hatte. Und auch die Kanonen sowie das Porzellan lieferten entsprechende Hinweise.