Nachdem in einem aus der Türkei stammenden Johannisbrotkernmehl das krebserregende Ethylenoxid festgestellt wurde, kam es nun zu einem Massenrückruf verschiedener Lebensmittel. Wie „Focus“ berichtet, sind einige in Deutschland vertriebene Produkte ebenfalls von den Warnungen betroffen.
Ethylenoxid ist ein farbloses Gas, welches eine sterilisierende Wirkung hat und deshalb als Desinfektionsmittel eingesetzt wird. In Deutschland ist der Einsatz der Chemikalie bereits seit 1981 verboten. Nun soll es in einer hohen Konzentration in dem besagten Johannisbrotkernmehl enthalten sein. Das Mehl kann allerdings nicht ohne Weiteres zurückgerufen werden, denn es wird als Verdickungsmittel eingesetzt und befindet sich in den unterschiedlichsten Produkten.
Krebserregend und erbgutverändernd
Das Bundesinstitut für Risikobewertung nahm bereits Stellung zu den Ereignissen: "Einen Richtwert ohne Gesundheitsrisiko gibt es somit nicht und Rückstände des Stoffes in Lebensmitteln sind grundsätzlich unerwünscht." Ethylenoxid wird eine krebserregende sowie erbgutverändernde Wirkung nachgesagt. Die betroffenen Lebensmittel zurückzurufen, wird momentan in mehreren Ländern zur Herausforderung.
Betroffen sind in Deutschland unter anderem Fitnessriegel der Marke Seitenbacher, rote Grütze des Unternehmens Kühne sowie Vegane Käse-Sticks von Vemondo, die bei Lidl erhältlich sind. Auch Mars rief bereits einige Sorten Eiscreme zurück. Mehrere Curry-Gerichte der zu dem Konzern gehörenden Marke „Tasty Bite“ sind ebenfalls betroffen. Bio Kapseln der Marke Moringa sollen ebenfalls nicht mehr verzehrt werden. Eine Liste mit sämtlichen kontaminierten Lebensmitteln wird auf „lebensmittelwarnung.de“ täglich aktualisiert.