Wirtschaftsminister Robert Habeck war kürzlich bei einer Talkshow eingeladen. Die Polit-Talkerin Sandra Maischberger wollte es genauer wissen und nahm den Politiker unter die Lupe. Dabei schockierte er jedoch mit einer Aussage, die kurze Zeit später für heftige Diskussionen sorgte.
Maischberger stellte Habeck die Frage, ob durch die stark angestiegenen Energiekosten schon bald eine Insolvenzwelle in Deutschland droht. Daraufhin antwortete der 53-Jährige: „Nein, tu ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Branchen einfach erst mal aufhören zu produzieren. Und dann werden – das sehen wir ja jetzt überall, dass in Läden, die darauf angewiesen sind, dass die Menschen Geld ausgeben, Blumenläden, Bioläden, Bäckereien gehören dazu – dass die wirkliche Probleme haben, weil es eine Kaufzurückhaltung gibt. Und dann sind die nicht insolvent, automatisch, aber sie hören vielleicht auf, zu verkaufen."
Habeck und die Insolvenz
Maischberger hakte sichtlich irritiert nach: "Wenn ich aufhöre, zu verkaufen, dann verdien ich kein Geld mehr. Dann muss ich die Insolvenz anmelden. Nach zwei Monaten, wenn ich’s nicht getan habe, hab ich Insolvenzverschleppung." Doch das möchte der Politiker offenbar immer noch nicht wahrhaben: "Man würde dann insolvent werden, wenn man mit der Arbeit immer größeres Minus macht. Ich weise darauf hin, dass es nicht automatisch eine Insolvenzwelle geben muss. Aber es kann sein, dass sich bestimmte Geschäfte nicht mehr rentieren und die dann eingestellt werden. Vielleicht werden sie später wieder aufgenommen, das kann ja sein. Also, das ist dann ja keine klassische Insolvenz."
Maischberger kontert erneut und drängt Habeck in die Ecke. Dennoch scheint er der Meinung zu sein, dass Läden, die pleitegehen offenbar nicht insolvent sind. Es hagelte bereits von mehreren Seiten Kritik. „Wie hilflos Sie sind, konnte man gestern im deutschen Fernsehen beobachten. Man kann nur hoffen, dass ein Großteil der deutschen Unternehmer gestern schon geschlafen hat“, betonte CDU-Politiker Friedrich Merz. Die Regierung versprach jedoch auch Unternehmen in der Krise zu unterstützen, damit nicht sämtliche Konzerne dicht machen müssen. Kurz nach seinem umstrittenen Auftritt verkündete Habeck, man wolle die „Schutzschirme für Unternehmen weiter aufspannen“ und Pleiten entgegenwirken.