Am 18. Februar 2019 verschwand Rebecca Reusch spurlos in Berlin. Die Polizei suchte zwei Monate lang nach der damals 15-Jährigen. Allerdings blieben sämtliche Aktionen erfolglos. Bis heute ist unklar, was Rebecca damals zugestoßen ist.
Reusch soll das Haus ihrer Schwester angeblich nie mehr verlassen haben. Ihr Schwager stand lange im Fokus der Ermittler, jedoch konnte man ihm bisher keinerlei Straftat nachweisen. Auch Rebeccas Familie ist von seiner Unschuld überzeugt. Doch was könnte damals vorgefallen sein? Auch vier Jahre später beschäftigt der Vermisstenfall noch immer ganz Deutschland und erst vor wenigen Monaten entdeckte die Polizei neue Hinweise.
Diese neuen Hinweise fand die Polizei im Jahr 2023
Die Polizei stellte schon im Jahr 2020 eine Anfrage an Google Europa in Dublin. In diesem Frühjahr folgte dann das Ergebnis der Auswertungen. Sowohl Rebecca Reusch als auch ihr Schwager Florian sollen sich am Morgen ihres Verschwindens in ihre Google-Konten eingeloggt haben. Florian soll auf Websites mit „pornografischen Inhalten“ gesurft haben. Ursprünglich sagte er aus, zu diesem Zeitpunkt noch geschlafen zu haben. Er suchte unter anderem nach Fessel-Sex und Strangulations-Praktiken.
Rebeccas Schwager suchte nach "Fessel-Sex"
Nach dem Morgen des 18. Februar 2019 wurde Rebeccas Google-Konto nie wieder genutzt. Die Polizei ist immer mehr davon überzeugt, dass das junge Mädchen nicht mehr lebt. Zudem führte man dieses Jahr akustische Messungen im Haus des Schwagers durch. „Da spielen viele Faktoren mit rein. Aber diese Methoden könnten Aufschluss darüber geben, ob eine Auseinandersetzung anderswo im Haus hörbar gewesen sein müsste“, erklärte ein Experte für Schallschutz und Akustik.
Was entdeckte die Polizei bei den neuen Hausdurchsuchungen?
Im Rahmen der erneuten Durchsuchungen wurde zudem ein Bademantel gefunden, dessen Gürtel fehlte. Rebecca Reuschs Mutter erklärte später, dass der Gürtel zum „Ziehen und Schleppen eines Bobby-Cars“ genutzt worden sein soll und man in daraufhin entsorgte. Die Ermittler hielten sich seit den neuen Untersuchungen bedeckt. Weiterhin ist unklar, wie und ob Rebecca Reusch ums Leben gekommen ist. Doch ihre Mutter gibt auch heute die Hoffnung noch nicht auf: „Wir geben die Hoffnung nicht auf, auch wenn unsere Seelen Narben tragen und wir körperliche Schmerzen empfinden, weil Becci nicht bei uns ist.“
Was geschah an dem Morgen von Rebeccas Verschwinden?
Am 17. Februar 2019 übernachtete Rebecca Reusch bei ihrer älteren Schwester Jessica. In den frühen Morgenstunden soll ihr Schwager Florian in das Haus zurückgekehrt sein. Gegen 07:00 Uhr verließ Jessica gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter das Haus. Währenddessen schlief Rebecca auf der Couch im Wohnzimmer und loggte ihr Handy zum letzten Mal um 07:46 Uhr in das WLAN-Netzwerk ein. Rebeccas Mutter versuchte sie um 07:15 Uhr und um 08:25 Uhr anzurufen - jedoch ohne Erfolg.
Schließlich versucht sie es auf Florians Telefon, der sie zunächst wegdrückte. Er ist der einzige, der sich nach 07:00 Uhr noch mit Rebecca in dem Haus aufgehalten haben soll. Eigentlich wollte die 15-Jährige von dort aus zur Schule aufbrechen, kam aber nie an. Erst später meldete sich Florian bei Rebeccas Mutter und erklärte, dass sie sich nicht mehr im Haus befindet. Am Nachmittag wurde die 15-Jährige von ihren Eltern als vermisst gemeldet.