Es ist Tag 64 im Prozess Bushido gegen Arafat Abou-Chaker. Der Rapper soll am 18. Januar 2018 vom Clan-Mitglied in seinem Büro eingesperrt und mit einer Flasche und einem Stuhl beworfen worden sein. Heute sitzt Rapper-Kollege Samra als Zeuge vor Gericht, der die beiden durch Geschäftsbeziehungen kennt. „Ich war bei Bushido unter Vertrag“, erklärt er und verrät, wieso die Beziehung beendet wurde. „Hat menschlich nicht gepasst. Ich wollte öfter releasen. Bushido hatte andere Probleme, die Trennung von Arafat.“
„Die waren wie ein altes Ehepaar, kein Bock mehr auf Mucke. Ich blieb bei Bushido, weil ich Karriere machen wollte. Der Rest der Künstler war für Arafat“, behauptet Samra. Die Stimmung bei der Aufteilung wäre „temperamentvoll und launisch“ gewesen, berichtet er. „Fünf gegen Bushido, ich für Bushido. Arafat wollte mich dann ins Team holen, ich sollte Bushido dissen.“ Das hat Samra im Endeffekt auch tatsächlich getan. „Er sagte, mach dein Ding und tschüss“, beschreibt Samra Bushidos Reaktion.
Samra war dauerzugedröhnt
Für Bushido ein trauriger Tag vor Gericht, schließlich hätte Samra seine Position gegenüber Arafat stärken können. Laut Bushido sei die Trennung von Samra nämlich nicht von geschäftlicher Natur gewesen, sondern weil Samra Ärger mit Arafat befürchtet habe. „Kann es sein, dass Arafat mal mit einer Schere vor Ihrem Gesicht herumgefuchtelt hat?“, fragt ihn der Richter, doch Samra antwortet: „Also daran könnte ich mich bestimmt erinnern. Das ist nicht passiert!“ Doch Bushidos Rapper-Kollege gesteht auch, vielleicht nicht der beste Zeuge in dieser Hinsicht zu sein: „Ich war dauerzugedröhnt die Zeit, das meiste zog an mir vorbei.“
Laut Plan soll das Urteil im Prozess am 29. Juli erfolgen. Bis dahin werden jedoch noch zahlreiche Vernehmungen und Zeugenaussagen aufgenommen werden. Bereits diese Woche soll es mit dem Prozess weitergehen.