Prosecco: Perliger Schaumwein aus Italien
Prosecco wurde bereits von den Römern getrunken. Damals nannten sie das leicht perlende Getränk „Vinum Pucinum“. Die verwendeten Trauben kamen von der Rebsorte „Prosecco“. Da seine Herstellung auf keinen Ort festgelegt wurde, waren Qualität und Identität des vergorenen Rebensaftes sehr unterschiedlich.
Heutzutage ist das Wort Prosecco eine Herkunftsbezeichnung für ein geografisch genau festgelegtes Gebiet in der norditalienischen Region Venetien sowie Friaul-Julisch Venetien, aus dem die Trauben kommen und der perlende Wein hergestellt und abgefüllt wird. Per Dekret wurde festgelegt, dass die Rebsorte Glera für Prosecco verwendet wird. Festgelegt ist auch, dass der Wein mit den Perlen nur noch in weiße, grüne, grauschwarze oder gelbe Glasflaschen abgefüllt werden darf. Zum Verschließen sind nur Korken, Kunststoffstopfer oder Drehverschlüsse zugelassen.
Je nach Art der durch die Gärung entstandenen Kohlensäure wird Prosecco in zwei Varianten unterteilt: den Schaumwein „Spumante“ und den Perlwein „Frizzante“. Beide Arten gären grundsätzlich in einem Tank, allerdings gibt es auch Perlweine aus Flaschengärung.
Proessco Spumante: der schäumende
Prosecco Spumante hat einen relativ hohen Anteil an Kohlensäure, die auch im Glas noch gut sichtbar ist. Außerdem wird in Deutschland auf den Schaumwein eine Sektsteuer erhoben, sofern die Kohlensäure bei der Gärung entstanden ist.
Perlwein ist fein: Prosecco Frizzante
Der Kohlensäureanteil beim Prosecco Frizzante ist geringer. Das fällt vor allem nach dem Öffnen auf, denn die Kohlensäure verfliegt schnell, was den Prosecco schal schmecken lässt. Im Glas sind auch kaum Bläschen zu sehen.
Der geheime Dritte im Bunde
Nebst Spumante und Frizzante gibt es Prosecco übrigens auch noch als Stillwein. Im Gegensatz zu seinen beiden anderen Varianten ist der Wein weder perlend noch schäumend.
Prosecco: Der Sekt fürs niedrige Budget?
Viele halten Prosecco für die günstigere Art Sekt – denn der ist oft teurer. Der Unterschied liegt jedoch daran, dass in Deutschland auf Sekt die sogenannte Sektsteuer erhoben wird, was sich im Preis zeigt. Beim Prosecco entfällt diese meistens, weshalb manche das italienische Getränk als günstigeren Sekt betrachten.
Sekt: Der bessere Schaumwein?
Sekt wird in zwei Schritten produziert: Als Erstes wird der Grundwein hergestellt. Grundwein wird meist aus verschiedenen Rebsorten hergestellt und ist ein fertiger junger Wein, mit dem unter anderem Sekt und Champagner hergestellt werden. Anschließend wird dem Grundwein eine Fülldosage – dabei handelt es sich um Zucker und Hefe – zugeführt. Sie führt dazu, dass die Flüssigkeit innerhalb von mindestens sechs Monaten ein zweites Mal gärt, wodurch die Kohlensäure entsteht.
Sekt ist nicht gleich Sekt:
Obwohl die Bezeichnung „Sekt“ nicht regional geschützt ist und er international verwendet werden darf, gelten in Deutschland gewisse Vorschriften, damit der Schaumwein sich Sekt nennen darf. Dazu gehören unter anderem, dass
- der Alkoholgehalt über 10 Prozent liegt
- der Flascheninnendruck mindestens 3,5 bar Überdruck hat
- die Mindestreifezeit bei neun Monaten liegt
- die schweflige Säure höchstens 195 mg beträgt
Jeder Champagner ist ein Schaumwein, aber nicht jeder Schaumwein ein Champagner
Zu den Schaumweinen gehört auch der Champagner. Allerdings ist ein Schaumwein nur dann ein Champagner, wenn er aus der gleichnamigen Region Champagne aus Frankreich stammt. Vorwiegend werden die Rebsorten Chardonnay, Pinot Meunier, auch Schwarzriesling genannt, und Pinot Noir, im deutschen als Spätburgunder bekannt, verwendet.
Champagner wird wie Sekt zweimal gegärt. Bei der ersten Gärung wird für jede Rebsorte ein eigenes Fass verwendet. Die zweite Gärung findet in der Flasche statt, wobei auch hier Zucker und Hefe dem hier sogenannten Liqueur de tirage, hinzugefügt werden. Bevor Champagner verkauft wird, muss er für mindestens 15 Monate reifen.
Prosecco vs. Sekt: Wo liegt der Unterschied?
Der Name allein macht den Unterschied von Sekt und Prosecco nicht aus. Wenn man ganz genau schaut, gibt es folgende Unterschiede zwischen den beiden alkoholischen Getränken:
Kohlensäure:Sekt hat einen Kohlensäuredruck von 3,5 bar. Prosecco zwischen 1 und 3 bar (Spumante 3 bar, Frizzante 1 bis 2,5 bar). Beim Sekt entsteht die Kohlensäure durch die Gärung in der Flasche, beim Prosecco durch die Tankgärung. Zudem kann Prosecco auch künstlich mit Kohlensäure versetzt werden.
Alkoholgehalt:Der Mindestalkoholgehalt bei Sekt liegt bei 10 %, bei Prosecco 10,5 % für den Frizzante und bei 11 % für Spumante.
Geschmacksstufen:Prosecco gibt es in vier Geschmacksstufen: brut, extra trocken, trocken und halbtrocken, auch demi-sec genannt. Beim Sekt stehen dir sieben Geschmacksstufen zur Auswahl: brut nature, extra brut, brut, extra trocken, trocken, halbtrocken und mild. Ausschlaggebend ist jeweils der Zuckergehalt in Gramm pro Liter.
Haltbarkeit:Prosecco hält sich nur maximal zwei Jahre, während du Sekt auch nach vielen Jahren der Lagerung trinken kannst.
Preis:Prosecco gilt oft als die günstigere Variante von Sekt. Grundsätzlich liegen die Kosten für eine Flasche Prosecco etwas unter dem einer Flasche Sekt, allerdings gibt es auch Sekt, der günstiger ist als Prosecco.
Prosecco oder Sekt? Mehr als nur Geschmackssache
Prosecco und Sekt haben eines gemeinsam: Beide sind Schaumweine. Während es sich bei Prosecco um eine geschützte Heimatbezeichnung handelt, kann Sekt international produziert werden. Den italienischen Prosecco gibt es in den drei Varianten „Spumante“, „Frizzante“ und Stillwein, die sich nach der Kohlensäure richten. Sekt hingegen gibt es nur in einer Variante, dafür aber in verschiedenen Geschmacksstufen. Beide Getränke werden durch Flaschengärung produziert, allerdings nicht immer ausschließlich.
Dank unserem Artikel weißt du nun, wo die Unterschiede zwischen den beiden Schaumweinarten sind. Allerdings nimmt dir das nicht unbedingt die Entscheidung ab, ob du beim nächsten Einkauf eine Flasche Sekt oder eine Flasche Prosecco für deinen Besuch einpackst.