Pest, Spanische Grippe und Co.: So enden Pandemien

Diese Faktoren führten schließlich zum Ende der größten Pandemien der Geschichte.

29.11.2021, 18:01 Uhr
Pest, Spanische Grippe und Co.: So enden Pandemien
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Das Coronavirus hat die Welt mittlerweile seit zwei Jahren fest im Griff. Die Pandemie scheint kein Ende zu nehmen und die Menschheit fragt sich, wann das Leben wieder normal sein wird. Covid-19 ist nicht der erste Krankheitserreger, der für eine Ausnahmesituation sorgte. Ein Rückblick zeigt, wie andere Pandemien schließlich ihr Ende fanden.

"Man kann das Ende etwa epidemiologisch definieren. Dann wird die Pandemie allmählich zur Endemie", erklärt Medizinhistoriker Jörg Vögele gegenüber dem Fernsehsender „ntv“. Dabei gehen die Infektionszahlen auf ein normales Ausmaß zurück. Den Gesundheitssystemen drohen keine Überlastungen mehr und es gibt weniger Todesfälle. Hinzu käme das soziale Ende einer Pandemie, bei der die Angst vor dem Erreger abnimmt: "Irgendwann haben die Menschen genug. Sie wollen das gesellschaftliche Leben wieder aufnehmen."

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Eine der bekanntesten Pandemien ist die Pest. Der „schwarze Tod“ wütete von 1347 bis 1353. Es verstarben ein bis zwei Drittel der Menschen in Europa. Weitere große Pest-Wellen gab es im Jahr 541 sowie im Jahr 1855. Wie genau der „schwarze Tod“ endete, ist unklar. Es sollen mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle gespielt haben. Unter anderem setzte man besonders in Italien auf Quarantänen. Gleichzeitig änderte sich die Rattenpopulation. Die kleinen Tiere waren als Überträger des Bakteriums bekannt. Zusätzlich verbesserten sich die allgemeinen Hygienebedingungen.

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Quarantäne und Herdenimmunität

Auch die Pocken, sind für den Menschen äußerst gefährlich. Etwa jeder Dritte verstirbt an der durch das Variola-Virus ausgelösten Krankheit. Im Jahr 1967 wurde eine globale Impfkampagne gegen die Pocken gestartet. So konnten die Pocken endgültig ausgerottet werden: "Es ist das bisher einzige Beispiel einer erfolgreich ausgerotteten Seuche." Dies liegt daran, dass das Virus nicht mutiert und außerdem keine Tiere als Wirt nutzen kann. Der Impfschutz hält ein Leben lang.

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Ein weiteres Beispiel für eine verheerende Pandemie bietet die Spanische Grippe. Ihr fielen mindestens 50 Millionen Menschen zum Opfer. Der Erreger H1N1 ging insbesondere für junge Menschen tödlich aus. Die Spanische Grippe wütete von 1918 bis 1920. Sie verlief in drei Wellen. Manche Menschen starben innerhalb weniger Stunden nach Ausbruch der Symptome. Nachdem immer mehr Bürgerinnen und Bürger immun waren und das Virus zu harmloseren Varianten mutiert war, endete schließlich die Pandemie. Es kam weiterhin zu kleineren Ausbrüchen, die nicht mehr so lebensbedrohlich waren. Auch sozial endete die Spanische Grippe. Die Menschen beschlossen, mit dem Virus zu leben, der schließlich in eine "normale" Influenza überging.