Die neue Omikron-Variante BJ.1 hat es bis nach Europa geschafft. Der Subtyp wurde weltweit bereits 70-mal nachgewiesen und die meisten Fälle treten in Indien auf. Experten sehen in Omikron BJ.1 eine große Gefahr für den Herbst. Aktuell gehen die Infektionszahlen zwar runter, jedoch hat die kalte Jahreszeit noch gar nicht begonnen.
BJ.1 soll wesentlich ansteckender sein als die Ursprungsvariante. Das liegt daran, dass BJ.1 "einen Rekord an Mutationen aufweist". Es wurden 13 Mutationen zusätzlich zu den ohnehin schon 31 Mutationen von BA.2 am Spike-Protein nachgewiesen.
"Ein Rekord an Mutationen"
"Diese Mutationen entstehen nicht einfach zufällig. Sie liegen genau an der Region, an der sich eigentlich Antikörper gegen das Virus binden würden", erklärte Ulrich Elling, Molekularbiologe am Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Das Virus versucht so der Immunantwort durch Impfungen und durchgemachte Infektionen zu entgehen.
"Früher oder später muss das Virus es schaffen, den Immunschutz besser zu umgehen, sonst hat es keine Chance mehr", heißt es weiter. Im Herbst müsse man sich bereits auf das Zirkulieren von mehreren Varianten gleichzeitig einstellen: "Ich denke, dass wir in Zukunft mit mehreren Varianten gleichzeitig leben werden. Schon jetzt sehen wir vier Varianten zur selben Zeit bei uns, vor allem BA.5, aber auch BA.2.12.1, BA.4 und BA.2.75 und nun auch noch die neue, BJ.1."