Üblicherweise sind Lebensmittel in Deutschland nur durch geringe Rückstände von Pflanzenschutzmitteln belastet, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) erklärt. Generell sind solche Rückstände auch nur in Lebensmitteln zulässig, sofern sie unterhalb der geltenden Höchstwerte liegen. Doch ein Obst, das bei Edeka verkauft wurde, überschritt eben diese Grenzwerte.
Die „nuna Tafeltrauben hell kernlos“ von der Sorte „Sweet Globe“ konnte man in Plastikbeuteln beim Discounter erwerben. Aus Sicherheitsgründen wurden sie zum vorbeugenden Verbraucherschutz inzwischen aus dem Sortiment genommen, wie der Hersteller verkündet. Hinter dem Produkt steckt das niederländische Unternehmen Everest Fresh Groenten En Fruit B.V., das auf die betroffene Charge hinweist. Diese sei anhand der Kennung „PLU 3498“ zu erkennen, einem roten Schriftzug auf dem Beutel, der einen breiten, lilafarbenen Rand aufweist.
Nach Eigenuntersuchung startete der Rückruf bei Edeka
In diesem Fall rief der Hersteller selbst im Nachgang zu Eigenuntersuchungen das Produkt zurück, da eine „Überschreitung des Rückstandhöchstgehaltes eines Pflanzenschutzmittels“ festgestellt wurde. Da durch diese hohen Werte eine gesundheitliche Beeinträchtigung für Verbraucher nicht ausgeschlossen werden kann, ist Verbrauchern dringend davon abgeraten, die Produkte zu verzehren. Kunden, die die Trauben erworben haben, können sie ohne Kassenbon bei Edeka zurückgeben.
Solche Rückstände können zu Pestizidvergiftungen bei Verbrauchern führen. Häufig sind diese von kurz nach dem Kontakt mit den Lebensmitteln auftretenden Krankheitssymptomen begleitet. Neben Erbrechen und Durchfall können auch Müdigkeit, Abgeschlagenheit sowie Kopf- und Gliederschmerzen vorkommen. Dadurch kann die Vergiftung auch als Magendarm-Infektion oder Erkältungssymptome fehlgedeutet werden. Bei schweren Fällen können die Schäden jedoch weitaus größer ausfallen, hin zu einem Ausfall des menschlichen Nervensystems. Jedes Jahr sterben rund 11.000 Menschen an den Folgen einer Pestizidvergiftung, da Herz, Lunge oder Nieren infolge der Vergiftung aussetzen.
Zu den betroffenen Bundesländern gehören: Baden-Württemberg, Bayern, Saarland, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.