In der vergangenen Woche wurden bereits mehrere Fälle einer Affenpockeninfektion aus verschiedenen Ländern wie Großbritannien, Schweden, Spanien, Portugal, Italien, Frankreich und den USA gemeldet. Das RKI mahnte kürzlich zur Vorsicht. Nun gibt es auch in Deutschland den ersten Infizierten.
Bei den Affenpocken handelt es sich um eine sogenannte Zoonose. Patienten klagen über grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Schüttelrost. Im Mittelpunkt steht ein Ausschlag, der juckt und an Windpocken oder Syphilis erinnert. Schwere Verläufe gelten als selten.
WHO plant Notfalltreffen
Bei dem ersten Infizierten in Deutschland handelt es sich um einen jungen Mann, der sich in einem Krankenhaus in München befindet. Er habe sich „sehr verantwortungsbewusst direkt nach Symptombeginn in medizinische Betreuung begeben, um andere vor einer Infektion zu schützen“. Man geht von einer drei- bis vierwöchigen Infektiosität aus. Deshalb muss der Patient erstmal im Krankenhaus bleiben. Er leidet unter leichten Schluckstörungen und erhöhter Temperatur. Der 26-Jährige stammt aus Brasilien und ist von Portugal über Spanien nach Deutschland gereist. Das Virus breitet sich bisher am häufigsten bei schwulen und bisexuellen Männern aus.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach äußerte sich bereits zur aktuellen Lage. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis Affenpocken auch in Deutschland nachgewiesen werden“, erklärte er gegenüber der Presse. Er geht jedoch davon aus, dass der Ausbruch eingegrenzt werden kann. Die WHO hat mittlerweile ein Notfalltreffen verschiedener Expertinnen und Experten einberufen.