Nummernschilder: Einige Kennzeichen sind in Deutschland verboten

Viele Menschen, die ein neues Auto zulassen, möchten sich für dieses ein Wunschkennzeichen aussuchen. Unter Umständen könnte dieses Vorhaben jedoch problematisch sein, zum Beispiel, wenn Vor- und Nachname den Initialen SA entsprechen.

10.04.2024, 14:43 Uhr
Nummernschilder: Einige Kennzeichen sind in Deutschland verboten
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In Deutschland ist diese Buchstabenkombination auf dem Kennzeichen nämlich nicht erlaubt. “SA” stellt dabei jedoch längst nicht das einzige verbotene Nummernschild in Deutschland dar. Betroffen sind daneben noch einige andere Buchstaben- und Zahlenkombinationen. Die Verbote gelten dabei vor allem aufgrund möglicher Bezüge zu der Zeit des Nationalsozialismus.

Welche Kennzeichen in Deutschland nicht für das nächste Auto in Frage kommen, zeigt der folgende Beitrag.

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Warum sind in Deutschland einige Kennzeichen verboten?

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Die Rechtsgrundlage, auf welcher die Verbote von bestimmten Kennzeichen-Kombinationen beruhen, bildet die FZV, die Fahrzeug-Zulassungsverordnung. Im Paragraf 8 wird erklärt, dass die Kennzeichen nicht gegen die guten Sitten verstoßen dürfen.

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In Deutschland sind von den Verboten hauptsächlich Zahlen- und Buchstabenkombinationen auf Kennzeichen betroffen, die einen Bezug zum Nationalsozialismus aufweisen. Doch auch Symbole und Abkürzungen, die als verfassungsfeindlich eingestuft werden, dürfen auf dem Kennzeichen nicht abgedruckt werden.

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Welche Buchstabenkombinationen sind auf Kennzeichen nicht erlaubt?

Pauschal lässt sich kaum eine Antwort auf die Frage finden, welche Buchstabenkombinationen nicht auf Kennzeichen abgedruckt werden dürfen. Der Grund dafür ist, dass es sich bei den Verboten und Regeln zu den Nummernschildern um Ländersache handelt.

Deswegen sind einige Verbindungen von Buchstaben und Ziffern in bestimmten Bundesländern zu finden, in anderen jedoch nicht. In Berlin darf zum Beispiel kein Kennzeichen die Kombinationen KZ, HJ, NS, SA oder SS aufweisen. Dies sollten diejenigen, die ein Kennzeichen in Berlin reservieren möchten, im Hinterkopf behalten. Es gibt auch Fälle, in denen sich die Verbote auf das gesamte Kennzeichen beziehen, also auch auf den Herkunftslandkreis.

In ganz Deutschland herrscht jedoch ein einheitliches Verbot für die Kombinationen HH, HJ, SS, SD, SA, NS, und KZ. Hinter diesen werden die Abkürzungen für Heil Hitler, Hitlerjugend, Konzentrationslager, Nationalsozialismus, Sturmabteilung, den Sicherheitsdienst der SS und die Schutzstaffel der NSDAP vermutet.

Autofahrer in Hamburg können sich vor der Abkürzung HH auf ihrem Kennzeichen jedoch nur schwer drücken. Die Regelungen, die in der FZV zu finden sind, befreien Stadt- und Landkreis-Kennzeichen damit von der Regelung.

Auch einige Ziffernkombinationen sind tabu

Allerdings sind nicht nur bestimmte Kombinationen aus Buchstaben, sondern auch einige
Ziffernkombinationen auf Autokennzeichen tabu. Jedoch gestalten sich die Regelungen
dazu zwischen den verschiedenen Bundesländern noch unterschiedlicher als bei den
Buchstaben.

Zahlenreihen, die auf Nummernschildern nicht erwünscht sind, bestehen aus 188, 88, 28, 18 und 14. Doch warum eigentlich?

Die 14 ist das Symbol für eine gängige Parole eines Neonazis-Führers aus den USA. Diese besteht aus 14 Wörtern. Bei der 18 besteht das Problem darin, dass der erste und der achte Buchstabe des Alphabets gemeint sein könnten - also AH. Ähnlich verhält es sich mit der Kombination 28. BH sind die Anfangsbuchstaben eines verbotenen Netzwerks aus Rechtsextremen. HH wird aus 88 gebildet, aus 188 die Abkürzung AHH.

In einigen Regionen sind jedoch auch Kennzeichen verboten, die nicht auf die NS-Zeit verweisen. Verschiedene deutsche Landkreise verbieten mittlerweile aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine beispielsweise auch den Buchstaben Z. Dieser könnte nämlich auf russische Militärparolen bezogen sein.