Die Affenpocken breiten sich weltweit immer schneller aus. Die Lage hat sich in den vergangenen Tagen so zugespitzt, dass die Weltgesundheitsorganisation eine "Notlage von internationaler Tragweite" ausrief. Doch welche Konsequenzen hat dieser Schritt für die Bevölkerung?
Insgesamt gibt es nun mehr als 16.000 registrierte Fälle der Affenpocken in 75 Ländern. Die Krankheit breitet sich bereits seit Anfang Mai aus. Auch in Deutschland gibt es schon über 2200 Infizierte. Bei den Affenpocken handelt es sich um eine durch Viren übertragbare Erkrankung. Sie wurde von Tieren auf Menschen übertragen und kommt hauptsächlich in Afrika vor.
Infiziert man sich mit den Viren treten Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Schüttelfrost sowie geschwollene Lymphknoten auf. Primär ist jedoch ein Ausschlag zu sehen, der teilweise sehr schmerzhaft sein kann und verschiedene Stadien durchläuft. In der Regel heilt die Erkrankung binnen zwei bis vier Wochen von selbst ab. Bei Neugeborenen, Kindern, Schwangeren, alten Menschen und Menschen mit Immunschwäche können jedoch auch schwere Verläufe auftreten. Eine Infektion ist durch engen Körperkontakt möglich.
Wird es neue Maßnahmen geben?
Da die starke Verbreitung des Virus in zahlreichen Ländern ungewöhnlich sei, entschied sich die WHO zur Ausrufung der internationalen Notlage. Doch nicht alle Fachleute waren sich einig, denn die Datenlage ist noch sehr dünn. "Es ist eine sehr schwierige Entscheidung. Das drückt sich ja auch im geteilten Votum der Ausschuss-Mitglieder aus", erklärte Jürgen Rockstroh vom Uniklinikum Bonn. Doch man wolle nicht zu spät reagieren.
Eine direkte Auswirkung hat die Einstufung noch nicht. Sie soll jedoch die Regierungen der Mitgliedsländer dazu bewegen, Maßnahmen zu ergreifen, um den Ausbruch einzudämmen. Ärzte sollen bei Verdachtsfällen Schutzmaßnahmen ergreifen und die Bevölkerung soll aufgeklärt werden. Zudem solle man Tests anbieten und entsprechende Impfstoffe bereitstellen.