Neues im Fall Madeleine McCann: Hauptverdächtiger enthüllt Entführungsplan

Der Deutsche Christian B. bricht das erste Mal sein Schweigen.

02.02.2022, 20:58 Uhr
Neues im Fall Madeleine McCann: Hauptverdächtiger enthüllt Entführungsplan
IMAGO / Geisser
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Der wohl rätselhafteste Kriminalfall des Jahrhunderts nimmt endlich eine Wendung. Vor 15 Jahren wurde die damals dreijährige Maddie McCann während eines Familienurlaubs in Portugal entführt und ist seitdem verschwunden. Der Fall erlangte internationale Aufmerksamkeit, denn selbst die Eltern standen für einige Zeit unter Tatverdacht. Doch aufklären konnte man den Fall nicht – Noch immer beschäftigen sich Ermittler mit dem mysteriösen Verschwinden. Jahre später konnte endlich ein Verdächtiger festgenommen werden: Christian B. Der 45-jährige Deutsche sitzt seit 2019 in Untersuchungshaft und hat nun das erste Mal sein Schweigen gebrochen.

Die deutsche Investigativ-Journalistin Jutta Rabe konnte den verurteilten Sexualstraftäter zu einem Briefwechsel überreden. In diesem Austausch hat er ihr von seiner Zeit als Drogendealer in Portugal erzählt und verraten, wieso er nie von der Polizei geschnappt wurde. Er sei nur tagsüber gefahren, hätte sich nicht mit der Polizei angelegt und sei unter dem Radar geblieben, schildert er. Eine kalkulierte Vorgehensweise, die zeigt, dass er die Kompetenzen zur Entführung der kleinen Maddie besitzt.

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Chatverläufe beweisen pädophile Entführungs-Fantasien

Obwohl er immer wieder seine Unschuld beteuert, liegen belastender Beweise gegen Christian B. vor. Zum einen hat die Polizei bei ihm zahlreiche Kinderpornos gefunden, zum anderen wurden dem Sender RTL verstörende Chat-Verläufe aus dem Darknet zugespielt. Dort hat der Verdächtige unter dem Pseudonym „Wahnsinn-der-holger“ ganz offen über seine Entführungsfantasien gesprochen. „Etwas Kleines einfangen und tagelang benutzen, das wär’s“, hat er seinem Chat-Partner geschrieben. Auf die Frage hin, ob das nicht viel zu riskant sei, entgegnete er: „Och, wenn die Beweise hinterher vernichtet werden.“

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In einer neuen Doku des Fernsehsenders SAT.1 wird außerdem offenbart, dass der Hauptverdächtige zum Zeitpunkt der Entführung nur 5 Minuten vom Tatort entfernt gewesen ist – das ergab eine Vor-Ort-Analyse der Funkzellenreichweite, die Christian B.’s Handy lokalisierte. Die gewonnenen Informationen des Fernsehen-Teams wurden bereits der Justiz übergeben.

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