Neues im Fall Maddie McCann: Eltern sind vor Gericht gescheitert

Die Eltern haben einen herben Rückschlag erlitten.

21.09.2022, 15:24 Uhr
Neues im Fall Maddie McCann: Eltern sind vor Gericht gescheitert
IMAGO / imagebroker
Anzeige

Kate und Gerry McCann, die Eltern der vor 15 Jahren verschwundenen Maddie, mussten erneut einen Rückschlag einstecken. Damals hatten sie ihre dreijährige Tochter in Portugal als vermisst gemeldet, seitdem wird international nach der kleinen Maddie gesucht. Vor kurzem hatten die Eltern Einspruch am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg eingelegt.

Die in ihrem Urlaub verschwundene Tochter wurde nämlich auch vom portugiesischen Ex-Chef-Ermittler Goncalo Amaral gesucht, den die Eltern bereits im Jahr 2008 wegen Verleumdung verklagt hatten. Damals hatte der heute 62-Jährige ein Buch geschrieben und in diesem die Eltern als Hauptverdächtige für das Verschwinden ihrer Tochter bezeichnet.

Anzeige
IMAGO / GlobalImagens

Eltern sind enttäuscht

Das Gericht hatte damals den Eltern recht gegeben, das Buch verboten und den Chefermittler zu Schadensersatz verurteilt. 2017 wurde das Urteil vom portugiesischen Gericht jedoch gekippt, sodass sich die Eltern gezwungen sahen, vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen. Sie behaupteten, vom portugiesischen Gericht nicht unvoreingenommen angehört worden zu sein.

Anzeige

Amarals Anschuldigungen hätten damals ihren Ruf und ihr Recht auf Privatsphäre verletzt. Den Einspruch hat das dortige Gericht jedoch abgelehnt. Das Buch hätte nicht dem Ruf der Familie geschadet, sondern die Entscheidung der portugiesischen Polizei, die Eltern offiziell als Verdächtige aufzuführen. In der fünfseitigen Begründung des Gerichts heißt es unter anderem: „Die Informationen waren der Öffentlichkeit somit bereits detailliert bekannt, bevor Ermittlungsergebnisse den Medien zugänglich gemacht und im fraglichen Buch veröffentlicht wurden."

Anzeige

Die McCanns sind auf jeden Fall sehr enttäuscht von diesem Urteil, wie sie auf Facebook mitteilten: „Wir hatten uns nur aus einem Grund zu diesem Schritt entschieden: Herrn Amarals grundlose Anschuldigungen hatten Folgen, die schädlich für die Suche nach Madeleine waren. Würde die Öffentlichkeit glauben, dass wir etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben, dann wären die Menschen nicht mehr so aufmerksam und würden wichtige Hinweise womöglich nicht mehr weitergeben. Wir hoffen, dass wir die Verantwortlichen für Madeleines Verschwinden mithilfe der Öffentlichkeit, mit Fleiß und harter Arbeit zur Rechenschaft ziehen können.“