Kürzlich machten britische Wissenschaftler der Universität von East Anglia und der englischen Gesundheitsbehörde Public Health eine Entdeckung. Sie untersuchten einheimische Fledermäuse und stießen auf neuartige Coronaviren. Die kleinen Tiere tragen viele Krankheitserreger in sich. Dass dies auch auf Coronaviren zutrifft, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Bis diese allerdings auf den Menschen übertragen werden können, müssen sie zuerst einmal mutieren. Wie „Business Insider“ berichtet gelten als Träger potenziell zoonotischer Krankheiten insbesondere Fledermausarten, die in Südchina und Südostasien angesiedelt sind.
Die Forscher untersuchten Kotproben der Fledermäuse aus England und Wales. Dabei handelte es sich um die sogenannte "Kleine Hufeisennase". Dabei stießen sie auf eine neue Coronavirus-Art, die sie anschließend „RhGB01“ nannten. Dieses neue Virus gehört zu der Gattung der Sarbecoviren und ist somit das erste in Großbritannien entdeckte Coronavirus in Fledermäusen, welches im Zusammenhang mit „SARS“ steht.
Für den Menschen ungefährlich
RhGB01 ist allerdings für den Menschen ungefährlich. „Dieses britische Virus ist keine Bedrohung für uns Menschen“, bestätigte Professor Andrew Cunningham gegenüber der Presse. Es kann nicht von der Fledermaus auf den Menschen übertragen werden und menschliche Zellen angreifen. Allerdings warnen die Forscher davor, dass die Viren in Zukunft mutieren könnten und somit zu einer Zoonose werden.
Mutation muss verhindert werden
Dieses Szenario könnte zum Beispiel dann entstehen, wenn ein Mensch eine Fledermaus mit Sars-CoV-2 infizieren würde, die auch RhGB01 in sich trägt. Wenn sich die beiden Viren kreuzen, dann könnte es zu einer gefährlichen Mutation kommen. „Wenn eine Fledermaus mit einer RhGB01-Infektion, die wir entdeckt haben, mit Sars-CoV-2 infiziert wird, gibt es ein Risiko, dass diese zwei Viren hybridisieren und dass ein neues Virus mit der Rezeptorbindedomäne von Sars-CoV-2 auftaucht und somit auch Menschen infizieren könnte“, erklärt Professor Cunningham in einer Pressemitteilung. Daher sei es besonders wichtig, auf ausreichende Hygienebestimmungen und Schutzkleidung zu achten, sollte man mit den Tieren in Kontakt kommen: „Wir müssen global strikte Regeln für den Umgang mit Fledermäusen und anderen Wildtieren einführen.“