Yorgos Lanthimos hat bereits mit „Poor Things“ unter Beweis gestellt, dass er die Gabe besitzt, verstörende wie interessante Filme zu kreieren. Seine Neuinterpretation der Frankenstein-Geschichte löste einen regelrechten Hype aus und bescherte Schauspielerin Emma Stone sogar ihren zweiten Oscar. Derzeit können Netflix-Abonnenten einen besonderen Sci-Fi-Film mit Lanthimos skurriler und makaberer Note genießen.
„The Lobster“ setzt neue Maßstäbe, wenn es um die Grenzen schräger Romanzen geht. Die Presse feierte die ungewöhnliche Umsetzung genauso wie das Publikum. Beim Filmfestival in Cannes konnte sich der Sci-Fi-Film den Preis der Jury sichern. Dabei ist der Titel zugleich das erste von Lanthimos‘ Werken, das international hochkarätig besetzt wurde. Sowohl Rachel Weisz, bekannt aus „Black Widow“ als auch Colin Farrell, der sich „The Penguin“ einen Namen machte, gehören zum Ensemble.
Sci-Fi-Film auf Netflix entpuppt sich als die schrägste Liebesgeschichte
„The Lobster“ nimmt die Zuschauer mit auf die Reise in eine nahe Zukunft, in der die Gesellschaft eine dystopisch-kuriose Neuausrichtung erfahren hat. In dieser Welt ist es gesetzlich verpflichtend, einen Partner zu finden. Denn wer sich weder paart noch bindet, verwandelt sich in ein Tier. Und wer gar unvorsichtig genug ist, sich beim Onanieren erwischen zu lassen, muss damit rechnen, dass die eigenen Hände in einem Toaster landen könnten.
Dabei startet „The Lobster“ mit einer kuriosen Ausgangssituation. Gleich mehrere Singles werden in ein Hotel gebracht, in dem sie 45 Tage Zeit haben, einen Partner oder eine Partnerin für sich zu finden. Wer das nicht vollbringen kann, soll in ein Tier seiner Wahl verwandelt werden. Lanthimos' Werk nimmt alles, was Zuschauer über Liebe und Beziehungen zu wissen glauben, und dreht die Erwartungen gnadenlos durch einen Fleischwolf. Doch gerade diese unerwartete Betrachtung eines der schönsten Aspekte des Lebens macht diesen Sci-Fi-Film absolut sehenswert.