In Deutschland wurden mittlerweile über 38 Millionen Menschen gegen das Corona-Virus geimpft. Doch der Impfstoff kann auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Die neusten Erkenntnisse über mögliche Nebenwirkungen betreffen die Hersteller Astrazeneca, Johnson & Johnson sowie Biontech und Moderna.
Guillain-Barré-Syndrom nach Impfung mit Astrazeneca
Beim Impfstoff der Marke Astrazeneca kann es zu einer äußerst seltenen Nervenerkrankung kommen. Dies bestätigte der europäische Ausschuss für Risikobewertung und fügte der Produktinformation des Impfstoffs einen neuen Warnhinweis hinzu. Hier geht es um die seltene Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syndrom. Die Symptome dieser Erkrankung beinhalten eine überschießende Autoimmunreaktion, die Nerven so schädigen kann, dass sie schließlich keine Reize mehr übertragen. „Es sind mehrere Fälle eines Guillain-Barré-Syndroms (GBS) nach Vaxzevria (Astrazeneca) in Deutschland gemeldet worden, als aufgrund der Anzahl geimpfter Personen zufällig erwartet wurde, was auf ein Risikosignal hinweist“, heißt es im Bericht des Paul-Ehrich-Instituts.
Thrombosen und Herzerkrankungen
Auch der Impfstoff von Johnson & Johnson ist betroffen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA nahm den Warnhinweis vor dem Guillain-Barré-Syndrom vergangene Woche in die Produktinformation auf. Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit an dem Syndrom als Folge der Impfung zu erkranken sehr gering. Auch das neuartige Thrombosen-mit-Thrombozytopenie-Syndrom wurde in dem Bericht im Zusammenhang mit Astrazeneca und Johnson & Johnson erwähnt. Es handele sich dabei um eine sehr seltene jedoch schwerwiegende Nebenwirkung.
Neben der Nervenkrankheit meldete das PEI außerdem Fälle von Herzerkrankungen nach einer Impfung mit Biontech und Moderna. Die Myokarditis und Perikarditis betreffen hauptsächlich junge Männer: „Nach den bislang vorliegenden Daten sind offenbar vor allem junge Männer nach Gabe der zweiten Dosis betroffen, typischerweise innerhalb von 14 Tagen.“
Die Melderate der Nebenwirkungen und Komplikationen beträgt laut dem Bericht, der Daten seit Ende Dezember 2020 umfasst, 1,4 pro 1000 Impfdosen sowie 0,1 für schwerwiegende Komplikationen.