Nach dem Tod: Menschliche Zellen wieder zum Leben erweckt

Den Wissenschaftlern gelang ein sensationeller Durchbruch.

16.05.2022, 17:02 Uhr
Nach dem Tod: Menschliche Zellen wieder zum Leben erweckt
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Menschliche Zellen wurden wieder zum Leben erweckt. Forschern aus den USA und der Schweiz ist ein Durchbruch gelungen, der zukünftig großen Einfluss auf die Gehirn- und die Augenforschung haben wird.

Die Hauptautorin der Studie, Fatima Abbas vom Moran Eye Center, erklärt dazu: „Wir waren in der Lage, Photorezeptorzellen in der menschlichen Makula zu wecken, dem Teil der Netzhaut, der für unser zentrales Sehen und unsere Fähigkeit, feine Details und Farben zu sehen, verantwortlich ist. In Augen, die bis zu fünf Stunden nach dem Tod eines Organspenders gewonnen wurden, reagierten diese Zellen auf helles Licht, farbiges Licht und sogar sehr schwache Lichtblitze“.

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Großer Einfluss auf Gehirn- und Augenforschung

Die Forscher entwickelten eine Methode, mit der sie die menschlichen Zellen nach dem Tod weiter mit Sauerstoff versorgten. Der Sauerstoffmangel, der normalerweise nach dem Todeseintritt für den Zelluntergang sorgt, wurde somit rückgängig gemacht – bis zu fünf Stunden nach dem Tod.

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Das wird dazu führen, dass das Sehvermögen auf eine Art und Weise untersucht werden kann, wie es in Tierversuchen nicht möglich wäre, so Frans Vienberg vom Moran Eye Center. Die Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass diese Ergebnisse dazu führen, einige Formen der Blindheit rückgängig machen zu können.

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Offensichtlich werden immer wieder ähnliche Entdeckungen von Forschenden gemacht. So entstand im Jahr 2021 eine Studie, in der bestimmte Gene, sogenannte „Zombie – Gene“ auch nach dem Tod weiterhin aktiv bleiben.  Dadurch wären Fortschritte in der Hirnforschung möglich sowie eine Minderung negativer Effekte des Rauchens auf eine menschliche Zelle.