mRNA-Impfstoffe wurden bereits erfolgreich gegen das Corona-Virus eingesetzt. Nun sollen die Substanzen auch bei Krebs helfen. Das US-Pharmaunternehmen Moderna hat kürzlich zusammen mit MSD erste Phase-II-Studien-Ergebnisse zu dem Thema veröffentlicht.
Insgesamt nahmen 157 Menschen an den Untersuchungen teil, die zeigen sollen, inwieweit die Vakzine in der Krebs-Therapie ihren Einsatz finden könnten. Nachdem ihre Tumore entfernt wurden, erhielten die Patienten einen PD-1-Inhibitor. Einigen wurde zusätzlich der mRNA-Impfstoff namens mRNA-4157 verabreicht. Dazu wurde der Impfstoff individuell auf das DNA-Profil des Tumors eines jeden Patienten angepasst.
Erste Ergebnisse machen Hoffnung
Der Impfstoff soll den Körper durch sogenannte Neoantigene trainieren. Das Immunsystem soll somit durch Krebs entartete Zellen schneller erkennen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kombinationsbehandlung mit dem Vakzin das Risiko für einen Rückfall oder den Tod nach einem Jahr Behandlung um 44 % senken konnte. Die meisten Probanden haben die Behandlung gut vertragen. Lediglich 14,4% litten an schweren Nebenwirkungen. Bei der Gruppe, die ausschließlich den PD-1-Inhibitor erhielten, waren es 10%.
„Der Einsatz der bahnbrechenden mRNA-Impfstofftechnologie zur Verbesserung des Ansprechens auf Immuntherapie-Medikamente ist höchst interessant“, erklärte Andrew Beggs, Professor für Krebsgenomik an der University of Birmingham. Die Studienergebnisse sollen nun bei Zulassungsbehörden eingereicht werden. Im kommenden Jahr möchte man eine Phase-3-Studie mit Melanom-Patienten durchführen.