Der Mordfall Simone Strobel stellte die Ermittler 17 Jahre lang vor ein Rätsel. Im Februar 2005 war die Deutsche in Australien unterwegs. Die junge Backpackerin aus dem Landkreis Würzburg war damals mit ihrem 24-jährigen Freund zu der großen Reise aufgebrochen.
Das Paar ist mit einem Wohnmobil quer durch Australien gereist. Später gesellten sich die Schwester ihres Freundes und ihr Partner dazu. Die vier übernachteten auf einem Campingplatz in Lismore, wo es zu einem Streit gekommen sein soll. Strobel verschwindet plötzlich spurlos.
Ehemaliger Freund verhaftet
Wenige Tage später findet man ihre Leiche in der Nähe des Campingplatzes. Es wurden zahlreiche Zeugen vernommen, dennoch blieb der Mordfall ungelöst. Nun wurde ihr damaliger Freund verhaftet. Er soll bei seinen Aussagen vor fast zwei Jahrzehnten gezielt falsche Angaben gemacht haben. Es wurde Videomaterial veröffentlicht, welches zeigt, wie er in Handschellen am Flughafen in Perth zu sehen ist. Am Donnerstag wurde er in Sydney des Mordes angeklagt.
„Wir sind völlig überrascht. Wir müssen uns erst einmal sammeln“, sagte Strobels Vater gegenüber der Presse. Simones Familie hat mit dieser Wendung offenbar nicht gerechnet. Strobels ehemaliger Freund beteuerte jahrelang seine Unschuld. Nach seiner Verhaftung schwieg er. Der heute 42-Jährige muss mindestens bis zum 3. August in Untersuchungshaft bleiben. Anschließend ist eine Freilassung auf Kaution möglich. Das Verfahren soll im September nach Lismore verlegt werden. Gegen die Schwester und ihren damaligen Freund wird wegen Beihilfe zum Mord ermittelt.