Der Energiekonzern RWE gab bekannt, dass er eine Millionen-Summe von den Klima-Aktivisten einklagen will, die das Braunkohlekraftwerk Neurath blockiert haben. "Eine entsprechende Zivilklage wird vorbereitet", so ein Konzernvertreter am Dienstag im Strafprozess gegen einen Angeklagten am Amtsgericht Grevenbroich.
Die Klimaaktivisten blockierten im November 2021 die Gleise zum Kohlekraftwerk Neurath
Es war im November 2021, als sich mehrere Aktivisten an die Gleise ketteten, die dafür dienen, Kohle zum Kraftwerk Neurath am Niederrhein zu transportieren. Dabei gingen die Aktivisten so weit, dass sie sich an Betonfässer und an Zementblöcken unter den Schienen fixierten. Unter dem Namen „Block Neurath“ fand damals die Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow statt und eine Sprecherin der Aktionsgruppe erklärte, „dass die CO2-Emissionen seit der Weltklimakonferenz um 60 Prozent angestiegen sind.“ Die Weltlimakonferenz findet seit 26 Jahren statt.
Aufgrund dieser Protestaktion musste man schließlich das Kraftwerk herunterfahren. Die Aktivisten werten dies als einen Erfolg und weisen darauf hin, dass an diesem Tag mehr als 8.000 Tonnen CO2 eingespart wurden. Anders sieht das der Konzern RWE und sagt, dass man deswegen an anderen Stellen die Kraftwerke hochfahren musste. Dies wiederum führte dann dazu, dass dann eben doch wieder Emissionen entstanden sind.
Und das ist nicht alles: Es musste nicht nur das Braunkraftkohlewerk Neurath heruntergefahren werden, sondern es soll auch ein Schaden in Höhe von 1,4 Millionen Euro entstanden sein. Das ist genau die Mega-Summe, die der Konzern RWE jetzt von Klima-Aktivisten fordert. Eine 24-jährige diverse Person aus Oldenburg stand bereits am Dienstag vor Gericht. Ein weiterer Klima-Aktivist wird sich demnächst ebenfalls vor Gericht verantworten müssen. Der Konzern wirft den Klima-Aktivisten vor, dass öffentliche Betriebe gestört und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte geleistet wurden.