Der Automobilbranche geht es schlechter. Laut dem Kraftfahrtbundesamt ist der Kauf von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen in den letzten Monaten stark zurückgegangen. Bei anderen Antrieben sah es auch nicht besser aus. In Zahlen sind es 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, um die die Pkw-Neuzulassungen eingebrochen sind. Bei Elektrofahrzeugen waren es sogar 22,5 Prozent. Verbrenner legten allerdings um 11,4 Prozent zu.
Dieser Trend ist so gar nicht nach dem Geschmack der Bundesregierung, nach deren Wunsch sich bis zum Jahr 2030 rund 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen bewegen sollten. Der Grund für die unerwünschten Zulassungszahlen sind ausgerechnet von denen ausgelöst, die sich mehr davon wünschen. Vor allem die mittlerweile gestrichenen oder sinkenden Subventionen führten dazu, dass diese Fahrzeuge, deren Technik noch neu und dementsprechend teuer ist, gekauft werden.
Volkswagen muss nach schlechten Verkaufszahlen reagieren
Die Hersteller müssen auf solche Trends reagieren, denn sie sind in erster Linie ihren Aktionären verpflichtet und nicht politischen Visionären. Daher überrascht es kaum, dass Modelle, die Verkaufserwartungen nicht erfüllen, aus dem Portfolio gestrichen werden oder die Produktion vorübergehend angepasst wird. Damit verbunden sind dann auch die Belegschaftszahlen, die reduziert werden müssen. So ist es jetzt auch dem größten deutschen Autobauer Volkswagen ergangen.
Hier wurde die Produktion von zwei Modellen aus dem E-Antriebssegment gestoppt. Betroffen ist das Modell ID.3 und der Cupra Born. Die geringen Verkaufszahlen haben im Werk Zwickau in Sachsen dazu geführt, die Verträge von rund 500 Beschäftigten nicht weiter zu verlängern. Auch zukünftige negative Verkaufszahlen könnten weitere Personalkonsequenzen für den Standort Zwickau nach sich ziehen, der mehr als 10.000 Beschäftigten Arbeit gibt. Der VW-Markenchef Thomas Schäfer äußerte sich auf einem Beitrag im VW-Intranet kritisch über die gegenwärtige Lage und meinte: "Ohne spürbare Einschnitte wird es nicht gehen."
Die Elektromobilität sorgt für zahlreiche Probleme
Die Produktion des ID.3, ebenso wie die des Cupra Born, wird jetzt heruntergefahren und bis Jahresende vorübergehend pausiert. Die Produktionszahlen wurden bereits erreicht. Weiter produziert in Zwickau werden die Modelle ID.4 und ID.5 sowie zwei Audi-Modelle. Leider gibt es aber auch dort Probleme, und zwar infolge von fehlenden Elektromotoren. Ein Umstand, der zuletzt zum Stillstand der Produktion geführt hat und ein generelles Problem der gesamten Branche darstellt. Parallel dazu macht die Bundesregierung die Nutzung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren durch Erhöhungen der CO2-Abgaben und Steuern für Treibstoffe weiter unattraktiv. Die Probleme mit der Einführung der noch jungen E-Antriebstechnik sind noch längst nicht gelöst.