In Ruanda ist das hochgefährliche Marburg-Virus ausgebrochen. Mit einer Letalität von 24 bis 88 Prozent zählt der Erreger zur gleichen Virusfamilie wie Ebola und kann schwere Symptome auslösen. Je nachdem wie gut die medizinische Versorgung ist und mit welchem Virusstamm man sich infiziert hat, steigt oder sinkt das Risiko, daran zu versterben.
Am Mittwochnachmittag landeten zwei Personen am Flughafen in Frankfurt am Main, die sich kürzlich in Ruanda aufhielten. Sie sorgten in Hamburg für einen Großeinsatz, bei dem ein gesamtes Gleis am Hauptbahnhof gesperrt werden musste. Die beiden Personen sind am Frankfurter Flughafen in den ICE nach Hamburg gestiegen und entwickelten auf der Reise plötzlich grippeähnliche Symptome. Es handelt sich um einen Medizinstudenten und seine Freundin.
Zwei Personen haben sich möglicherweise mit dem hochgefährlichen Marburg-Virus infiziert
Zuvor hatte der junge Mann in Ruanda Kontakt zu einem Patienten, bei dem später das Marburg-Virus nachgewiesen wurde. Deshalb kann aktuell nicht ausgeschlossen werden, dass er und auch seine Freundin sich angesteckt haben. Ruanda kämpft aktuell mit einem Ausbruch der Erkrankung, durch die bereits acht Menschen verstorben sind. Insgesamt 27 Infektionsfälle sind bekannt. Aufgrund der hohen Sterblichkeitsrate wird das Marburg-Virus als besonders gefährlich eingestuft.
Die beiden Betroffenen reisten in dem ICE gemeinsam mit 200 weiteren Fahrgästen. Sie wurden am Hamburger Bahnhof von einem Infektionsrettungswagen der Feuerwehr in die Uniklinik Eppendorf gebracht. Auch die Gepäckstücke wurden sichergestellt. In der besagten Klinik ist man auf Tropenkrankheiten spezialisiert. „Das Gesundheitsamt hat im Rahmen des Infektionsschutzes über die Polizei eine Personenfestsetzung am Hauptbahnhof veranlasst.“ Von den übrigen Mitreisenden werden alle Daten aufgenommen. Zudem wird ermittelt, wer Kontakt zu den mutmaßlich Infizierten hatte.
Was ist das Marburg-Virus und welche Symptome treten auf?
Das Marburg-Virus trat erstmals im Jahr 1967 bei Laborangestellten in der Stadt Marburg in Hessen auf. Der Erreger löst ein hämorrhagisches Fieber aus, bei dem es zuerst zu grippeähnlichen Symptomen kommt, auf die Durchfall, Erbrechen und innere sowie äußere Blutungen folgen. Die Einsatzkräfte werden nun ermitteln, ob sich noch weitere Passagiere in der kurzen Zeit haben anstecken können. Im Krankenhaus soll klargestellt werden, ob es sich tatsächlich um den gefährlichen Erreger handelt oder nicht.