Lebensmittelskandal: Ein Toter nach Keimverseuchung in Hessen

Unter anderem wurde Schimmel und Rattenkot in der Produktionshalle gefunden.

21.04.2022, 15:22 Uhr
Lebensmittelskandal: Ein Toter nach Keimverseuchung in Hessen
Shutterstock / Audrius Merfeldas
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Als wäre das Ferrero-Desaster nicht schon genug, hat sich ein weiterer Lebensmittelskandal in Deutschland ereignet. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittelt aktuell in einem Todesfall, der durch schwere Hygienemängel und mangelnde Kontrollen zustande gekommen sein soll. Ein Obst- und Gemüsebetrieb soll Schuld an vier Infektionen mit Listeriose sein, berichtet die „WELT am Sonntag“. Für alle, die es nicht wissen – Listerien sind Lebensmittelkeime, die normalerweise für gesunde Menschen ungefährlich sind. Für Risikogruppen wie zum Beispiel Schwangere, Ältere oder Menschen mit Vorerkrankungen können sie jedoch zur tödlichen Gefahr werden.

Und genau das hat der Obst- und Gemüsebetrieb wohl in Kauf genommen. Die Betroffenen sollen sich zwischen Oktober 2021 und Januar 2022 infiziert haben, und das hauptsächlich in einem Krankenhaus, dass der Betrieb belieferte. Dort sollen geschnittene Gurkenscheiben als Salatbeilage serviert worden sein, was zwei der Infektionen mit dem gefährlichen Keim zufolge hatte.

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Schimmel und Rattenkot

Nachdem die vier Personen erkrankt und eine Person verstorben ist, wurde der Betrieb von der hessischen Lebensmittelsicherheit auseinandergenommen. Unter anderem soll dort Rattenkot und Schimmel in der Produktion gefunden worden sein – zudem hätte es zahlreiche stehende Pfützen aufgrund unzureichender Wasserabflüsse gegeben. Zwei Jahre lang soll das zuständige Veterinäramt Groß-Gerau den Betrieb nicht mehr kontrolliert haben, obwohl mindestens eine Betriebsprüfung pro Jahr vorgeschrieben ist.

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„Wir haben Gespräche mit dem Landkreis geführt, um in Zukunft besser unterstützen zu können. Ein Fall wie dieser soll sich nicht wiederholen“, verkündete Ira Spriestersbach vom hessischen Verbraucherschutzministerium auf Anfrage von „BILD“.

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