„Lanzador“: Lamborghini präsentiert erstes E-Auto mit 1.360 PS

So soll der erste elektrische Wagen der Luxusmarke aussehen.

28.08.2023, 09:20 Uhr
„Lanzador“: Lamborghini präsentiert erstes E-Auto mit 1.360 PS
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Das hätte sich Ferruccio Lamborghini damals sicher nicht vorstellen können. Im Jahr 1948 gründete er eine Fabrik zur Herstellung von Traktoren, die nach dem Krieg dringend für die Landwirtschaft benötigt wurden. Die hat er gebaut aus alten, nicht mehr benötigten Militärfahrzeugen. Zusätzlich wurden ab 1959 noch Klimaanlagen von ihm gefertigt. Ab dem Jahr 1963 beschloss Ferruccio, Automobile zu fertigen und wählte als sein Firmensymbol den „Murciélago“, einen legendären Stier, der in einem Stierkampf unglaubliche 24 Lanzenstiche überlebte und auch vom Torero nicht getötet werden konnte.

Er wurde begnadigt und begründete die berühmteste Zuchtreihe von Kampfstieren in Spanien. Er gilt als das Symbol für Stärke und Tapferkeit. Außerdem war der Stier Lamborghinis Sternzeichen. Die Entscheidung, ausschließlich Sportwagen zu bauen, basiert auf der Legende, dass Lamborghini häufig Probleme mit seinem Ferrari hatte und sich bei Enzo Ferrari beschwerte. Der meinte, Lamborghini könnte nur vernünftige Traktoren bauen und keine Sportwagen. Darauf wollte ihm Ferruccio das Gegenteil beweisen und wollte einen schnelleren Sportwagen bauen.

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Nach einigen Vorserienmodellen baute er 1964 mit dem 350 GT mit einem Zwölfzylindermotor, der die damaligen Ferraris an Leistung deutlich übertraf. Im Jahr 1966 entstand der Miura, ebenfalls nach der berühmten spanischen Stieren benannt, mit 385 PS, der sich bereits der 300km/h – Marke näherte. Seit dem Miura trugen die allermeisten Sportwagen aus der Schmiede in Sant’Agata Bolognese die Namen von berühmten Stieren. So der allradangetriebene Murciélago, Jarama, Urraco und Gallardo. Während der Ölkrise verkaufte Lamborghini seinen Betrieb an die Same-Group. Die Entwicklungskosten für den Urraco, der mit dem deutlich günstigeren Porsche 911 konkurrieren sollte, wurden einfach zu teuer. Danach wechselte der Besitzer mehrmals bis dann im Jahr 1987 Chrysler den Sportwagenhersteller kaufte.

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Diese Features bringt der Wagen mit

Im Jahr 1998 übernahm dann die Volkswagentochter Audi AG das Unternehmen und ist die Eigentümerin bis heute. Nach den vielen Acht-, Zehn- und Zwölfzylindermotoren hat sich der Konzern auf die Zeichen der Zeit umgestellt und baut erstmals einen Lamborghini mit reinelektrischem Antrieb. Da viele Mitbewerber wie Tesla, Porsche und Lucid bereits leistungsstarke Elektrofahrzeuge im Portfolio haben, muss man in Sant’Agata Bolognese natürlich etwas Schnelleres, Stärkeres und Aufregenderes schaffen. 

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Das soll der neue „Lanzador“ sein, der auf der „Monterrey Car Week“ im sonnigen Kalifornien vorgestellt wurde. Genaue Leistungsdaten hält der Hersteller noch unter Verschluss, allerdings sollen zwei Elektromotoren an der Vorder-und Hinterachse eine Leistung von 1.360 PS bereitstellen. Die Kraftverteilung erfolgt über ein „Torque Vectoring“-System. Zum „leistungsstarken Hochleistungsakku“ drückte sich der Hersteller ebenfalls noch nicht detaillierter aus. Ein 3D-Drucker fertigt alle Kunststoffteile im Innenraum aus recycelten Fasern. Die Sitze und das Armaturenbrett sind mit Merinowolle verkleidet. Außerdem kommen recycelte, neuartige Verbandmaterialien zum Einsatz, die eigens von Lamborghini entwickelt wurden. Die Audi-Tochter legt scheinbar großen Wert auf Nachhaltigkeit. Der „Lanzador“ soll voraussichtlich im Jahr 2028 den Serienmarkt erreichen.

Zudem spricht der italienische Hersteller der Traumautos davon, bis zum Jahr 2025 den CO2-Ausstoß aller seiner Fahrzeuge um 50 Prozent senken zu wollen. Bislang sollen bereits 1,5 Milliarden Euro in die Entwicklung zur Elektrifizierung der gesamten Sportwagenpalette geflossen sein. Ohne Zweifel kommt Lamborghini auch die Forschung von Audi in Ingolstadt sowie die des gesamten VW-Konzerns zugute. Bei all der Faszination für die perfekten, unglaublich schnellen Elektrofahrzeuge bleibt noch eine Frage übrig. Wie bekommen die Hersteller wie Lamborghini und Ferrari die Emotionen in die neuen Fahrzeuge implementiert, die ihre Fahrzeuge immer auszeichneten. Die stammten immer vom unvergleichlichen, faszinierenden Klang ihrer Zwölfzylindermotoren. Und die gibt es dann leider nicht mehr.