Keuchhusten breitet sich in Deutschland aus: Das sind die Symptome

In diesem Jahr gibt es besonders viele Keuchhusten-Fälle in Deutschland. Nicht nur Kinder sind von dem quälenden "100-Tage-Husten" betroffen. An diesen Symptomen erkennt man die Erkrankung.

03.12.2024, 15:05 Uhr
Keuchhusten breitet sich in Deutschland aus: Das sind die Symptome
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In Deutschland treten immer mehr Keuchhusten-Fälle auf. Es handelt sich um einen der stärksten Anstiege seit Jahren. Wie das RKI kürzlich bestätigte, wurden allein bis zum 21. November 22.500 laborbestätigte Fälle gemeldet. Im Jahr 2023 waren es lediglich 3.430 Fälle. Somit wurde die höchste Zahl seit über einem Jahrzehnt bestätigt.

Eigentlich handelt es sich um eine Erkrankung, die insbesondere Kinder und Säuglinge schwer trifft, mittlerweile erkranken aber auch immer mehr Erwachsene an dem unangenehmen „100-Tage-Husten“. Die Erkrankung ist besonders leicht übertragbar. Fast jeder Kontakt zu einem Patienten, der an Keuchhusten leidet, führt auch zur Ansteckung.

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Auch Erwachsene erkranken immer häufiger an Keuchhusten

Für Erwachsene ohne Vorerkrankung ist das Bakterium Bordetella pertussis allerdings nicht gefährlich. Die damit verbundenen Hustenanfälle und die langwierige Genesung können aber sehr kräftezehrend sein. Bei kleinen Kindern und Senioren sowie Personen mit Vorerkrankungen der Atemwege, kann Keuchhusten aber einen schweren Verlauf nehmen und schlimmstenfalls sogar tödlich sein. Aufgrund der gleichzeitig leichten Übertragbarkeit handelt es sich um eine in Deutschland meldepflichtige Erkrankung.

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Keuchhusten erkennt man an einem typischen Verlauf, der zumeist durch drei Stadien gekennzeichnet ist. Zuerst verspürt man lediglich klassische Erkältungssymptome wie Schnupfen, Heiserkeit und einen leichten Husten. Fieber kommt zumeist nur bei Kindern vor. Dieses erste Stadium hält ein bis zwei Wochen an. In der zweiten Phase setzt der starke Husten ein. Man leidet unter krampfartigen Attacken, die sogar zum Erbrechen führen können und häufig mit einem starken inspiratorischen Ziehen enden. Diese Phase dauert zwischen 4 und 6 Wochen an. Erst danach beginnt die Erholungszeit, die mindestens weitere 6 Wochen in Anspruch nimmt.

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Die Erkrankung wird auch "100-Tage-Husten" genannt

Man kann demnach feststellen, dass Keuchhusten rund 14 Wochen andauern kann. Deshalb nennt man ihn auch den „100-Tage-Husten“. Der Hausarzt kann die Erkrankung mittels PCR-Test nachweisen. Jedoch gehen viele Patienten erst zum Arzt, wenn die Hustenanfälle eingesetzt haben oder schon andauern. Je länger man allerdings Symptome verspürt, desto schwerer wird es, eine Ansteckung noch nachzuweisen. Aus diesem Grund warnen Mediziner davor, sich bei Symptomen wie starkem Husten Säuglingen oder Senioren zu nähern.

Keuchhusten kann mit bestimmten Antibiotika behandelt werden. Sie müssen allerdings so früh wie möglich eingenommen werden, um überhaupt eine Wirkung auf den Verlauf haben zu können. Hauptsächlich dient eine solche Medikation der Verminderung der Ansteckungsgefahr. Zudem raten Ärzte immer wieder zur Impfung von Neugeborenen und Schwangeren.