Werden iPhone und Co. wegen Zöllen bald teurer? Apple-Chef äußert sich

Donald Trumps Zölle könnten auch Auswirkungen auf Mega-Konzerne wie Apple haben. Müssen sich Nutzer auf deutlich erhöhte Preise einstellen? Apple-Chef Tim Cook hat sich geäußert.

02.05.2025, 17:18 Uhr
Werden iPhone und Co. wegen Zöllen bald teurer? Apple-Chef äußert sich
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Die Zoll-Politik des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump wirkt sich bereits auf diverse Sektoren, vor allem aber auf die Wirtschaft selbst aus. Betroffen ist auch die Technik-Branche und die Auswirkungen machen dabei vor großen Unternehmen wie Apple nicht Halt. Bereits die Ankündigung der Import-Zölle führte Anfang April zu einer deutlichen Verschlechterung von Apples Börsenwert.

Außerdem begann ein regelrechter Ansturm auf Apple-Produkte. Dem begegnete Apple, indem es bereits vor Inkrafttreten der Zölle zahlreiche iPhones und andere Produkte einfliegen ließ, um so zumindest kurzzeitig Engpässe und auch Preissteigerungen vermeiden zu können. Aber kann das Unternehmen diesen Kurs halten und deutliche Verteuerungen für seine Nutzer vermeiden?

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Tim Cook über iPhone, Zölle und Quartalszahlen

Dazu äußerte sich jetzt erstmals auch Tim Cook in einer Telefonkonferenz mit Investoren. Im Hinblick auf die gerade veröffentlichten Zahlen für das zweite Quartal 2024/2025 offenbarte der Apple-Chef, dass für das Unternehmen durch die Zölle drastische Mehrkosten anfallen. Für das dritte Quartal stehen bis zu 900 Millionen US-Dollar im Raum. Für Anleger sind das gute Nachrichten, da im Vorfeld noch höhere Zahlen kursierten. Das ist allerdings auch eine Summe, die Apple auf Dauer und ohne Weiteres kompensieren kann. Momentan sei das allerdings der Plan, so Cook. Man absorbiere die Kosten, um sie nicht an die Verbraucher weiterreichen zu müssen.

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Cook verweist zudem darauf, dass die genannten Zahlen nur Schätzungen seien. Außerdem hänge das Ergebnis auch maßgeblich davon ab, ob noch weitere Änderungen in Kraft treten. Für die Zukunft bedeutet das also nicht, dass Apple seinen Kurs ewig weiterfährt. Gerade im ab Juni beginnenden Quartal gebe es „einzigartige Faktoren“, die die Zahlen begünstigen würden.

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Apple-Chef Tim Cook
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Teurere iPhones nicht ausgeschlossen

Dementsprechend schloss Cook in seinen Erklärungen eine Verteuerung nicht aus. „Ich möchte nur sagen, dass das operative Team eine unglaubliche Arbeit geleistet hat, um die Lieferkette des Inventars zu optimieren, und wir werden natürlich weiterhin diese Dinge in dem Maße tun, wie wir können.“ Was genau dieses Maß ist, erklärt der Apple-Chef allerdings nicht genauer.

Grund für die horrenden Kosten sind die Lieferketten des Unternehmens. Wie viele andere Konzerne auch lässt Apple nämlich viele Teile seiner Produkte nicht in den USA herstellen. Ein wesentlicher Standort dafür ist etwa China, für das die Zölle nun besonders hoch ausfallen. Allerdings produziert Apple auch in und in großem Stil auch über Indien sowie Vietnam.

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iPhones für 3500 US-Dollar?

Allerdings besteht die Gefahr, dass die Zölle auch für diese Länder noch steigen werden. Und obwohl die Zölle bei Smartphones und Laptops teilweise ausgesetzt wurden, gibt es auch hier keinerlei Garantie. Das mehrfach formulierte Ziel Donald Trumps ist es schließlich, Produktionen im großen Stil in die USA zu verlagern. Allerdings sind sich Experten einig, dass das etwa beim iPhone gar nicht möglich wäre. Auch Tim Cook formulierte das bereits im Jahr 2015. Dafür hat sich der Fokus der USA in den vergangenen Jahren zu sehr in Richtung Dienstleistung und weg von der Produktion bewegt.

Diese Prozesse zurückzudrehen, würde lange dauern und viel Geld kosten. Dan Ives, Analyst bei Wedbush Securities, sagte mit Blick darauf gegenüber dem „Guardian“, dass US-amerikanische Kunden dann künftig 3500 US-Dollar für ein iPhone zahlen müssten. Davon wären auch Kunden in Europa betroffen, genauso wie von weiterhin hohen Zöllen. Diese würden zwar vor allem die Nutzer in den USA betreffen. Um dort die Preise nicht zu deutlich steigen zu lassen, könnte Apple die Kosten allerdings auch auf andere Märkte verteilen.