„Wollte es nicht“: Mann verklagt seine eigenen Eltern

„Die Welt befindet sich im Verfall. Sie wird von Menschen kaputtgemacht“, erklärt Raphael Samuel.

12.10.2022, 12:04 Uhr
„Wollte es nicht“: Mann verklagt seine eigenen Eltern
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Eigentlich sollte man seinen Eltern dankbar sein – das ist zumindest die generelle Auffassung in der westlichen Gesellschaft. Ein indischer Student sieht das jedoch anders und hat seine Mutter und seinen Vater kurzerhand verklagt. Der Grund? Sie haben ihn auf die Welt gebracht.

Raphael Samuel ist als Philosoph hauptsächlich auf Facebook tätig. Der 27-jährige Student wirft seinen Eltern vor, ihn ohne seine Zustimmung geboren zu haben. Für ihn ist das Leben "voller Verpflichtungen, Krieg und Schmerzen“, weshalb er sich dem sogenannten Antinatalismus angeschlossen hat. Seiner Meinung nach ist es "unverantwortlich", dass Menschen Kinder in die Welt setzten, und fordert deshalb von seinen Eltern einen Schadensersatz.

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Mutter unterstützt ihn

Bereits im Jahr 2019 hat Samuel Anklage gegen seine Eltern erhoben. Die Begründung: Er habe nicht "die Wahl“ gehabt, ob er gerne auf dieser Welt sei. Und ohnehin hätten Eltern mit der Geburt die Rechte der Kinder verletzt. Jeder Mensch hätte nämlich genauso ein Recht auf eine Nicht-Existenz."

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Seine Mutter lässt sich davon jedoch nicht abschrecken und unterstützt ihren Sohn dabei, sie zu verklagen. "Meine Mutter wünscht sich, dass sie mich getroffen hätte, bevor ich geboren wurde. Dann hätte sie mich nicht bekommen. Damals hat sie nicht verstanden, dass sie die Wahl hatte, ein Kind zu bekommen oder nicht", erklärt Samuel laut "brandeins". Das Gericht hat die Klage jedoch abgelehnt.

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