Hinterhältige Taktik: Amazon-Kunden fallen reihenweise drauf rein

Der Großkonzern weiß, wie er seine Kunden bei der Stange hält.

23.03.2022, 10:06 Uhr
Hinterhältige Taktik: Amazon-Kunden fallen reihenweise drauf rein
IMAGO / Eibner
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Als eines der drei weltweit größten Unternehmen ist es klar, dass Amazon weiß, wie es seine Kunden bei der Stange hält. Der Konzern scheint regelrecht im Geld zu schwimmen, letztes Jahr belief sich der Umsatz auf sagenhafte 480 Milliarden US-Dollar. Eine der Maschen ist jedoch besonders hinterhältig, wie „Inside Digital“ offenbart. Bekanntermaßen bietet Amazon eine Prime-Mitgliedschaft an, mit der die Kunden von zahlreichen Vorteilen profitieren können. Wer es jedoch leid ist, 7,99 Euro im Monat zu zahlen und seine Mitgliedschaft kündigen will, muss einen anstrengenden Kündigungsprozess durchlaufen, der ganze sechs Schritte umfasst. Immer wieder wird man währenddessen von Amazon gefragt, ob man nicht doch mit seinem Abo fortfahren will. Und auf diesen Trick sollen bereits sehr viele hereingefallen sein – wie der „Business Insider“ verrät, konnte Amazon damit seine Kündigungen bereits um 14 Prozent zurückfahren.

Doch nicht nur ein langwieriger Kündigungsprozess soll Prime-Mitglieder daran hindern, ihr Abo aufzugeben – Amazon arbeitet außerdem mit speziellen Farben und Designs, um den Prozess besonders kompliziert und unübersichtlich zu gestalten. „Während des gesamten Prozesses manipuliert Amazon die Benutzer durch Formulierungen und Grafikdesign, was den Prozess unnötig schwierig und frustrierend zu verstehen macht“, so die norwegische Verbraucherzentrale im Januar 2021.

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IMAGO / Steinach

Ein Skandal nach dem anderen

Doch nicht nur mit fiesen Kundentricks fällt Amazon immer wieder auch. Der Großkonzern ist auch für seine regelmäßigen Skandale bekannt, die sich meist um Steuertricks, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen oder Rassismusvorwürfe drehen. So ist etwa vor wenigen Wochen ein Video aufgetaucht, in dem zu sehen ist, wie Amazon neue und originalverpackte Waren einfach vernichtet. Aufgenommen wurde das Video von einem ehemaligen Mitarbeiter, der es dem Fernsehsender „ITV News“ zuspielte. Pro Woche soll der Großkonzern mehr als 130.000 Produkte vernichten, um sich aufwändige Rücksendeprozesse zu ersparen. Ein Albtraum für die Umwelt, wie klar sein dürfte.

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„Wir arbeiten auf das Ziel hin, keine Produkte entsorgen zu müssen. Unsere Priorität ist der Wiederverkauf, die Spende an gemeinnützige Organisationen oder das Recycling unverkaufter Produkte“, behauptet Amazon gegenüber dem Fernsehsender und beteuert, „Wir verpflichten uns, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und ein Programm zur Kreislaufwirtschaft aufzubauen.“

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