„Hallo Mama, Hallo Papa“: So reagiert man richtig auf die Betrugsmasche

Was man beachten sollte, wenn man die WhatsApp-Nachricht oder SMS erhält.

24.08.2023, 09:06 Uhr
„Hallo Mama, Hallo Papa“: So reagiert man richtig auf die Betrugsmasche
IMAGO / MiS
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Es gibt eine neue und ganz besonders perfide Masche, mit der skrupellose Betrüger die Ahnungslosigkeit vieler älteren Bürger ausnutzen, um sie gnadenlos abzuziehen. Der Erfolg, auf dem diese Gemeinheit beruht, gründet sich aus der Liebe, die Eltern für ihre Kinder empfinden, gepaart mit dem Wissen, dass ebensolche Väter oder Mütter restlos alles tun, um ihrem Kind aus einer Notsituation zu helfen. Beginnen tut alles mit der ersten SMS oder WhatsApp-Nachricht, die sich schon sehr verbindlich liest.

Da steht: „Hallo Mama, hallo Papa. Ihr werdet nicht glauben, was passiert ist, mein Handy ist kaputt. Hier ist meine neue Nummer, die alte könnt ihr löschen“. Mit anderen Worten: Der Kommunikationskanal soll über die neue Nummer stattfinden und die alte möglichst nicht mehr genutzt werden, um keine Gegenkontrolle starten zu können. Die Angeschriebenen haben also bereits erkannt, dass eine außergewöhnliche Situation stattgefunden hat. Zur Bestätigung soll nun einmal auf die neue Nummer per SMS oder WhatsApp geantwortet werden.

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Prostock-studio/Shutterstock

Kriminelle fordern Geld von den ahnungslosen Eltern

Jetzt folgt die eigentliche Abzocke: Plötzlich ist eine dringende Überweisung nötig, die der Sohn oder die Tochter nicht ausführen kann, weil man entweder im Stau steht oder auf dem „verlorengegangenen Handy“ alle Bankdaten waren, die nun nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Angehörigen werden dann um eine halbwegs moderate Summe gebeten, die sie zur Not noch fraglos auslegen. Das alles soll auf ein Konto eines angeblichen „Geschäftspartners“ überwiesen werden und es ist Eile geboten: Schließlich will man nicht in Zahlungsverzug geraten, so die Betrüger. 

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Sollte das Erfolg haben, muss direkt eine weitere, noch höhere Summe für eine erneute Transaktion zur Verfügung stehen. Die Polizei ist selbst überrascht, wie viele gutgläubige Menschen fraglos zahlen, nur, um ihrem geliebten Kind aus der Patsche zu helfen. Daher sind folgende Punkte unbedingt zu beachten:

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  • Auf keinen Fall bezahlen.
  • Rückversichern Sie sich am einfachsten, indem Sie die alten Nummern von Ihren Kindern anrufen und nachfragen. Bei Gesprächen möglichst Fakten abfragen, die nur das Kind wissen kann.
  • Vielleicht haben Ihre Kinder einen Festnetzanschluss – dort gegebenenfalls anrufen
  • Auf keinen Fall die Nachricht löschen.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  • Die Nummer der Betrüger können Sie blockieren, um keine weiteren Nachrichten zu erhalten.

Leider wechseln die Nummern der Betrüger ständig, sodass durchaus neue Aufforderungen geschickt werden können. Also, auf gar keinen Fall irgendwem irgendetwas auszahlen – selbst wenn die Angelegenheiten noch so dringlich dargestellt werden, bevor man nicht explizit mit seinem Angehörigen gesprochen hat.

Selbst dann kann durch künstliche Intelligenz ein Anrufer vollständig imitiert werden. Daher unbedingt Prüffragen stellen, die nur der Angehörige selbst wissen kann. (zum Beispiel: Name des Haustieres aus der Kindheit oder Name eines Spielkameraden von früher). Bei ausweichender oder fehlerhafter Antwort sollte man sofort auflegen. Es gibt wohl kaum etwas Verachtenswerteres, als die Not auszunutzen, die Eltern empfinden, wenn sie ihren geliebten Kindern unbedingt helfen wollen.