Gute Arbeitsatmosphäre: So gelingt ein gutes Arbeitsklima

Wenn im Büro gute Arbeitsatmosphäre herrscht, geht man doch gleich viel lieber arbeiten. Welche Faktoren das Betriebsklima positiv und negativ beeinflussen und was du als Mitarbeiter tun kannst, um das Arbeitsklima zu pushen, verraten wir jetzt.

12.09.2022, 16:56 Uhr
Gute Arbeitsatmosphäre: So gelingt ein gutes Arbeitsklima
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Definition: Was macht eine gute Arbeitsatmosphäre aus?

Eine gute Arbeitsatmosphäre, auch als gutes Betriebs- oder Arbeitsklima bezeichnet, wünschen sich wohl die meisten Arbeitnehmer. Aber was macht eine positive Atmosphäre am Arbeitsplatz konkret aus? Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, weil dabei ganz individuelle Ansichten eine Rolle spielen.

Gute Arbeitsatmosphäre beschreiben: Diese Faktoren spielen eine Rolle

Trotzdem gibt es einige allgemeine Faktoren, die für die Mehrzahl der Beschäftigten eine gute Arbeitsatmosphäre ausmachen. Zu diesen Faktoren gehören:
  1. Führungsverhalten: Die Werte und die Firmenphilosophie, die die Mitarbeiter nach außen transportieren sollen, müssen auch von den Vorgesetzten und der Geschäftsleitung getragen werden. Es ist wenig glaubwürdig, wenn von den Mitarbeitern verlangt wird, möglichst ressourcenschonend zu wirtschaften, der Chef aber jeden noch so kleinen Weg mit einem Diesel-SUV zurücklegt.
  2. Selbstverwirklichung: Aus verschiedenen Studien wissen wir, dass Mitarbeiter dann mit ihrer Arbeit zufrieden sind, wenn sie sich zumindest zum Teil einbringen dürfen. Sie müssen die Gelegenheit bekommen, Arbeitsschritte eigenverantwortlich zu gestalten, was besonders dann funktionieren kann, wenn die Führungskräfte auf Mikromanagement verzichten.
  3. Arbeitsaufgaben: Außerdem sollten die Aufgaben, die die Mitarbeiter in ihrer Arbeitszeit erledigen sollen, auch zu erledigen sein. Was bedeutet, dass die Vorgesetzten darauf achten müssen, dass die Mitarbeiter nicht überfordert werden, ständig Überstunden machen müssen und unter einer Menge Druck am Arbeitsplatz stehen. Gleichzeitig sind Führungskräfte aber auch angehalten, den Mitarbeitern nicht zu wenig zuzumuten. Denn auch das kann sich negativ auf die Arbeitsatmosphäre auswirken.
  4. Kommunikation: Eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe ist ein wichtiger Faktor, wenn es um eine gute Arbeitsatmosphäre geht. Vorgesetzte dürfen ihre Mitarbeiter nicht von oben herab behandeln. Außerdem sollten Unternehmen einen Rahmen schaffen, der Mitarbeitern ermöglicht, Fehler auch untereinander anzusprechen und sich gegenseitig zu unterstützen.
  5. Freundschaft: Wenn sich darüber hinaus auch noch die Kollegen richtig gut verstehen und hin und wieder den Arbeitstag gemeinsam im Biergarten oder bei einer anderen Aktivität ausklingen lassen, kann man wohl von einer guten Arbeitsatmosphäre sprechen. Freundschaften am Arbeitsplatz helfen eben immens dabei, dass wir uns wohlfühlen und gern zur Arbeit gehen.

Was gehört zu einem guten Arbeitsklima dazu?

Neben den eher weichen Faktoren, wie Wertschätzung und kommunikatives Verhalten, gibt es auch ganz handfeste Kriterien, die eine mittelmäßige zu einer guten Arbeitsatmosphäre machen.
  1. Gestaltung des Arbeitsplatzes: Auch der beste Zusammenhalt unter den Kollegen nützt nix, wenn du deine Unterlagen noch faxen sollst, während alle anderen schon digital arbeiten. Ebenso kann ein wirklich langsamer Rechner den Arbeitstag zu einer echten Qual machen – von einer langsamen Internetverbindung wollen wir erst gar nicht sprechen. Kurz gesagt, wenn die Ausstattung an deinem Arbeitsplatz aus dem letzten Jahrhundert ist, wirst du bestimmt nicht glücklich werden. Wer gut arbeiten und sich bei seinem Arbeitgeber wohlfühlen möchte, der benötigt auch das passende Handwerkszeug. Das zu besorgen, ist die Aufgabe eines guten Arbeitgebers. Dann klappt es auch mit der Arbeitsatmosphäre.
  2. Bezahlung und Sonderzahlungen: Geld gilt spätestens seit Herzberg und einer Zwei-Faktor-Theorie als sogenannter Hygienefaktor. Heißt konkret: Wenn die Bezahlung nicht stimmt, wird es ganz schwierig, sich am Arbeitsplatz zu motivieren. Und das wiederum hat eine ganz direkte Auswirkung auf die Arbeitsatmosphäre – und zwar keine positive.

Eine gute Arbeitsatmosphäre schaffen: So kann es gelingen

Die Verantwortung dafür, ob im Unternehmen eine gute oder schlechte Arbeitsatmosphäre herrscht, hängt nicht allein von den Mitarbeitern ab. Auch die Führungskräfte und nicht zuletzt auch der Chef tragen einen großen Teil dazu bei, ob sich die Beschäftigten im Unternehmen wohlfühlen können. Schauen wir uns daher an, was dein Chef tun kann, um eine möglichst angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Wenn du weißt, welche Möglichkeiten es dabei gibt, kannst du vielleicht die ein oder andere Veränderung im Unternehmen anstoßen. Es soll ja Arbeitgeber geben, die durchaus aufgeschlossen für Veränderungsvorschläge sind.
  1. Mehr Flexibilität: Weiter oben haben wir bereits gesehen, dass eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Arbeiten einen großen Einfluss auf die Arbeitsatmosphäre hat. Arbeitgeber, die ihren Beschäftigten genau das erlauben und ihren Mitarbeitern Gestaltungsspielraum lassen, können zu einer positiven Stimmung im Team beitragen. Zu mehr Flexibilität gehören aber auch verschiedene Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit, Homeoffice oder gar Remote Work.
  2. Mehr Sicherheit: Eine gute Arbeitsatmosphäre hängt außerdem damit zusammen, wie sicher der Job ist. Das ist einleuchtend, denn Arbeitnehmer, die um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen, haben nicht ganz so viel Spaß bei der Arbeit wie Beschäftigte mit einem sicheren Arbeitsplatz.
  3. Deutliche Karrieremöglichkeiten: Wenn dein Chef dir die Möglichkeit gibt, deine Kompetenzen zu erweitern und deine Fähigkeiten auszubauen und so nach einiger Zeit in eine verantwortungsvollere Position zu gelangen, trägt auch das zu einer guten Arbeitsatmosphäre bei. Beschäftigte, die beruflich aufsteigen und mit ihrem Arbeitgeber wachsen können, entwickeln eine größere Loyalität zu ihrem Arbeitgeber und sind insgesamt zufriedener mit ihrem Job.

So können Mitarbeiter eine positive Arbeitsatmosphäre fördern

Auf der anderen Seite bist aber auch du als Arbeitnehmer gefragt, deinen Teil dazu beizutragen, dass die Stimmung im Team und am Arbeitsplatz stets großartig ist. Verlass dich also nicht darauf, dass dein Vorgesetzter oder dein Chef schon alles richten werden, sondern werd selbst aktiv – und zwar so:
  1. Kontakt zu Kollegen suchen: Wohl eine der einfacheren Möglichkeiten, um eine gute Arbeitsatmosphäre im Unternehmen zu fördern: guten Kontakt zu deinen Kollegen aufbauen. Ganz klar, wenn ihr euch im Team untereinander gut versteht und vielleicht sogar privat gut miteinander auskommt, schlägt sich das auch im Betriebsklima nieder. Und wenn die Kollegen nicht nur Kollegen, sondern sogar Freunde sind, lässt sich auch mal ein Anschiss des Vorgesetzten besser ertragen.
  2. Andere positiv überraschen: Deine Kollegen sind eher etwas träge und es fällt dir schwer, einen Zugang zu ihnen zu finden? Dann musst du dich wohl ganz besonders ins Zeug legen. Und was könnte da besser helfen als Kuchen? Eben. Bring doch einfach mal süße Teilchen oder Kekse mit und verteil sie im Büro – dazu musst du nicht Geburtstag haben. Deine Kollegen werden sich bestimmt darüber freuen und der ein oder andere wird sich erkundigen, warum du die Belegschaft damit überraschst. Und schon seid ihr im Gespräch miteinander und habt einen Ausgangspunkt, bei dem ihr bei eurem nächsten Zusammentreffen weitermachen könnt.
  3. Erfolge gebührend feiern: Dir ist ein großer Meilenstein gelungen und du hast die interne Fortbildung oder ein scheinbar nie enden wollendes Kundenprojekt endlich abgeschlossen. Das will gefeiert werden – und zwar mit dem gesamten Team. Gemeinsam freut es sich doch gleich viel schöner und eine kleine spontane Feier nach Feierabend ist ein gutes Mittel, um eine gute Arbeitsatmosphäre im Büro zu fördern.