Google als Waffe gegen Frauen – User protestieren

Besonders Android-Nutzer sollen gefährdet sein.

05.06.2022, 15:41 Uhr
Google als Waffe gegen Frauen – User protestieren
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In den USA wird aktuell das Thema Schwangerschaftsabbruch stark diskutiert. Ein Grundsatzurteil soll abgeschafft werden, das diese Maßnahme bis zuletzt legalisiert hatte. Diese Änderung würde bedeuten, dass Frauen, die trotzdem einen Schwangerschaftsabbruch durchführen, einer Strafverfolgung ausgesetzt werden und mit hohen Konsequenzen rechnen müssen. Ein dramatischer Rückschritt, wie viele finden – und auch gerade Google könnte zur Durchsetzung dieses Gesetztes beitragen.

Besonders Android-Handys dürften in dieser Hinsicht gefährdet sein, wie US-Demokraten befürchten. In einem offenen Brief fordern sie nun, etwas gegen Google als Waffe zu unternehmen. Am 24. Mai 2022 haben 42 Mitglieder diesen Brief an Google zugesandt.

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"Waffe gegen Frauen"

„Wir schreiben Ihnen, um Sie dringend aufzufordern, das unnötige Sammeln und Aufbewahren von Standortdaten von Kundinnen und Kunden zu stoppen. Dies soll verhindern, dass diese Informationen von rechten Staatsanwälten verwendet werden, um Personen zu identifizieren, die eine Abtreibung erhalten haben" – so beginnt der offene Brief an den Milliarden-Konzern. Hauptsächlich geht es darum, dass Google Location-Daten sammelt, wenn Android-Nutzer unterwegs sind.

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Experten befürchten, dass sich „eine neue Welle von Beschränkungen wahrscheinlich auf Patientinnen konzentrieren wird, die ihren Staat verlassen, um legale Abtreibungen in anderen Staaten zu erhalten, oder die Medikamente zu bestellen, um den Schwangerschaftsabbruch zu Hause zu machen“. Dementsprechend könnte Google sie tracken und die Daten vor Gericht verwendet werden.

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„Zu diesem Zweck bitten wir Sie dringend, Ihre Praktiken zur Datenerfassung und -aufbewahrung umgehend zu reformieren, damit Google keine unnötigen Standortdaten mehr sammelt und speichert […] Google kann nicht zulassen, dass seine auf Online-Werbung ausgerichtete digitale Infrastruktur zur Waffe gegen Frauen wird“, heißt es in dem Brief weiter.