Der Musiker Gil Ofarim steht momentan vor Gericht. Im Verleumdungsprozess geht es nicht nur um falsche Aussagen und falsche Verdächtigung, auch falsche eidesstattliche Versicherung und Prozessbetrug werden dem 41-Jährigen vorgeworfen.
Er behauptete, im Oktober 2021 von einem Mitarbeiter des Leipziger „Westin“-Hotels antisemitisch beleidigt worden zu sein. Damals schlugen seine Anschuldigungen hohe Wellen und es wurden Ermittlungen gegen den Mitarbeiter eingeleitet. Allerdings konnten auch nach einer Nachstellung der Ereignisse Gils Behauptungen nicht bestätigt werden. Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass Ofarim gelogen hat. Deshalb wurde der Prozess in Leipzig aufgerollt. Schlimmstenfalls droht dem Musiker sogar eine Gefängnisstrafe.
Markus W. fühlte sich von Gil Ofarim bedroht
Nun steht Aussage gegen Aussage. Der Hotelmitarbeiter dementiert nicht nur Gils Vorwürfe, er belastete den Sänger am zweiten Verhandlungstag schwer. Markus W. behauptet, dass er sich nie antisemitisch geäußert hätte und außerdem die immer wieder von Gil erwähnte Davidsternkette keinerlei Rolle in der Auseinandersetzung gespielt haben soll. Zudem erklärt er, dass er lediglich an Gils Hand Schmuck wahrgenommen habe.
Markus W. sagte außerdem, dass er sich von Gil Ofarim bedroht gefühlt habe. Dieser beschwerte sich damals angeblich lautstark über die langen Wartezeiten beim Check-in. Er soll von einem „Scheißladen“ gesprochen haben. Zudem wollte er offenbar eine schlechte Bewertung verfassen und diese viral gehen lassen. Daraufhin wollte der Mitarbeiter den Musiker des Hotels verweisen. Eine weitere Zeugin bestätigte die Darstellung von Markus W. und erklärte, es habe damals keine antisemitischen Aussagen gegeben. Der Prozess wird noch bis zum 7. Dezember andauern.