Am 28. Juni tritt das sogenannte Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Kraft. Diese Neuerung wird zahlreiche Anpassungen nach sich ziehen, die unter anderem auch die Geldautomaten in Deutschland betreffen. Für Millionen Kunden wird sich beim Geldabheben künftig einiges ändern.
Das Gesetz sieht nämlich vor, dass Menschen mit Behinderungen ein gleichberechtigter Zugang zu digitalen Produkten sowie Dienstleistungen ermöglicht werden muss. Zuvor ging es hauptsächlich um öffentliche Stellen, wie zum Beispiel Behörden, nun sollen aber auch private Anbieter handeln. Betroffen sind also nicht nur Geldautomaten, sondern auch App-Anbieter, Webshops, E-Book-Reader oder auch Kundenportale.
Barrierefreiheitsstärkungsgesetz: So werden sich Geldautomaten in Deutschland verändern
Doch was genau wird sich für die Kundinnen und Kunden ändern? Menschen, die Schwierigkeiten beim Sehen, Hören oder mit der Motorik haben, sollen bei der Bedienung der digitalen Dienstleistungen unterstützt werden. Das geschieht beispielsweise mit Vorleseprogrammen, neuen Bedienhilfen und der Verwendung einer leicht verständlichen Sprache. An den Bankautomaten bedeutet dies konkret, dass es unter anderem größere Displays mit einer verbesserten Kontrastführung geben wird.
Zudem sollen tastbare Markierungen auf der Tastatur sowie leicht verständliche Texte und Menüs eingeführt werden. Darüber hinaus besteht dann die Möglichkeit, die Texte zu vergrößern. Auch rollstuhlgerechte Bedienelemente in einer entsprechenden Höhe und eine Audioausgabe sollen verfügbar sein. Jeder neue Geldautomat muss BFSG-konform ausgestattet werden. Für alte Automaten gilt jedoch eine Übergangsfrist. Bis zum Jahr 2040 dürfen sie weiterbetreiben werden. Doch in 15 Jahren müssen schließlich sämtliche Automaten barrierefrei sein.