Mögliche Sonnenstürme von extremen Ausmaßen machen Wissenschaftlern große Sorgen. Insbesondere, weil sie völlig unvorhersehbar sind und sich jederzeit ereignen können. Die Menschheit auf der Erde ist leider auf solche Ereignisse völlig unvorbereitet.
Am 31. März dieses Jahres ereignete sich ein solcher geomagnetischer Sturm - wenn auch in kleineren Dimensionen. Das Weltraumprognosezentrum (SWPC) der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) prognostizierte ein Ereignis der Stufe G3. Es wurde allerdings nur das vermehrte Erscheinen von Polarlichtern beobachtet. Vor 9125 Jahren traf jedoch ein wirklich verheerender Sonnensturm die Erde. Laut einer Studie, die in der Fachzeitschrift "Nature Communications" erschien, konnten die Spuren dieses Ereignisses tief im grönländischen Eis sowie in der Antarktis nachgewiesen werden.
Es handelt sich um "gewaltige Stürme"
Rainer Muscheler, ein Autor dieser Studie, sagte: „Diese gewaltigen Stürme werden derzeit nicht ausreichend in die internationale Risikobewertung einbezogen. Es ist von größter Bedeutung zu analysieren, was diese Ereignisse für die heutige Technik bedeuten könnten und wie wir uns schützen können.“
Beeindruckt hat die Forscher die Tatsache, dass sich dieses Ereignis in einer Zeit eines solaren Minimums ereignet hat - also eines elfjährigen Zyklus, im dem solche Ereignisse deutlich weniger auftreten. Sonnenstürme treten auf, wenn auf der Sonne thermonukleare Reaktionen große Materiemengen ausschleudern. Ist ein solches Ereignis unmittelbar auf die Erde gerichtet, spricht man von einem Sonnensturm.
Folgen aus solchen Ereignissen können von kurzen Störungen der unterschiedlichen Satelliten und Radiowellen bis hin zu katastrophalen weltweiten Stromausfällen sein und die damit zusammenhängenden Infrastrukturen dauerhaft schädigen. Sogar der dauerhafte Ausfall des Internets ist realistisch.