Bisher galt die Fahrerlaubnis in Deutschland für eine unbegrenzte Zeit. Das soll sich nun allerdings ändern. Wie aus einem Entwurf der Europäischen Kommission hervorgeht, sollen Millionen Fahrer schon bald eine zweite Fahrprüfung ablegen und den Führerschein somit erneuen lassen.
Allein im Jahr 2022 kamen über 20.600 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Seniorinnen und Senioren sind besonders häufig an Unfällen beteiligt. „Waren ältere Menschen als Pkw-Fahrerinnen oder -Fahrer in einen Unfall verwickelt, so trugen sie in mehr als zwei Drittel der Fälle (68,2 %) die Hauptschuld“, erklärt der ADAC.
Neue Regeln für Senioren
Deshalb sollen Menschen ab 70 ihren Führerschein bald alle fünf Jahre erneuern lassen. Dazu wird eine Fahrt mit einem Gutachter angeordnet, der dann auch die Möglichkeit hat, den Führerschein zu entziehen. Es gibt bereits Nachbarländer, die bei Senioren ab 70 die Fahrtauglichkeit überprüfen. Die EU möchte dies nun für alle Mitgliedsstaaten einführen.
Zudem möchte man den Behörden künftig ermöglichen, in bestimmten Fällen, Fahrverbote für alle Mitgliedsstaaten aussprechen zu können, damit „Personen, die Straßenverkehrsdelikte begangen haben, in allen Mitgliedstaaten zur Rechenschaft gezogen werden“. Diese Regelung betrifft alle Altersklassen.