Fast zehn Jahre sind vergangenen, seitdem der Germanwings-Flug 4U9525 in den französischen Alpen abstürzte. Alle 150 Insassen kamen bei dem dramatischen Unglück ums Leben. Der Pilot Andreas Lubitz soll einen erweiterten Suizid begangen und die Maschine absichtlich gegen einen Berg gesteuert haben.
Eine Dokumentation behauptet nun aber, dass alles ganz anders gewesen sein könnte. Der Experte Simon Hradecky ist sich nämlich ziemlich sicher, dass Lubitz das Flugzeug nicht absichtlich zum Absturz brachte. Seit rund acht Jahren arbeitet Hradecky jetzt schon an seinem Bericht über das Unglück.

Flug 4U9525: Was passierte wirklich in den letzten Minuten?
Der Experte glaubt, dass der von Lubitz herbeigeführte Sinkflug nicht unbedingt Teil eines suizidalen Plans gewesen ist. Stattdessen geht er davon aus, dass die Germanwings-Maschine aufgrund eines technischen Effekts abgestürzt ist. Auf den Tonaufnahmen sei beispielsweise nicht zu hören, dass der Pilot den Drehknopf zur Einleitung des Sinkfluges betätigt hat. Zudem habe man seiner Meinung nach die aufgezeichnete Atemfrequenz nicht korrekt ausgewertet. Sie soll einen Hinweis darauf geben, dass Lubitz möglicherweise ohnmächtig gewesen ist.
Es ist also eine völlig neue Sichtweise auf Flug 4U9525, die der Experte nach so vielen Jahren veröffentlicht hat. Zudem führte er einige Tests mit Piloten durch, die belegen sollen, dass es eine andere Ursache für den Absturz gibt. Alle Details werden im Rahmen des Dreiteilers „Germanwings – Was geschah an Bord von Flug 9525?“ auf Sky zu sehen sein. Christoph Kumpa von der Staatsanwaltschaft Düsseldorf ist sich hingegen sicher, dass es nur eine Person gibt, die für das Unglück verantwortlich ist: Andreas Lubitz. Die kürzlich geäußerten Zweifel sorgen für jede Menge Kritik. Was genau sich am 24. März 2015 an Bord abgespielt hat, wird wohl niemand mehr erfahren.