Alle kennen und die meisten lieben sie: Die Simpsons aus Springfield. Die legendäre gelbe Familie, mit dem impulsiven, etwas dümmlichen und cholerischen Vater Homer, der überkorrekten Mutter Marge, der intelligenten, aber klugscheißenden Tochter Lisa und, last but not least, dem Lausbuben Bart Simpson, der keine Gelegenheit auslässt, um seiner Umwelt und natürlich der eigenen Familie alle möglichen Streiche zu spielen – oft sehr zum Ärger seines Vaters Homer. Wenn der sich nämlich nicht gerade sein Lieblingsbräu „Duff“ in Moe’s Kneipe reinzieht, oder Ärger im Atomkraftwerk, seinem Arbeitsplatz, stiftet, jagt er seinem Sohn hinterher, um ihn für seine Untaten bestrafen zu wollen.
Matt Groening, der Macher der legendären amerikanischen „Durchschnittsfamile“, hat einen Meilenstein der leichten Trickfilmunterhaltung geschaffen, den sich auch Erwachsene sehr gerne anschauen. Immerhin beinhaltet die Serie jede Menge gesellschaftliche Vorgänge innerhalb der US-Bevölkerung. Oft werden kritische Themen beleuchtet und auch „Real Life-Promis“ kommen regelmäßig in der Serie als ihr Zeichentrick-Pendant zu Wort. Einige Szenen gehören einfach zum Standardplot und sind so selbstverständlich, wie die gelbe Farbe der Haut, oder die vier Finger, aller Darsteller und Protagonisten. Übrigens: Der Einzige, dem fünf Finger pro Hand gezeichnet wurden, ist Gott.
Jedenfalls gibt es nun eine Szene, die so nie mehr stattfinden soll. Homer hat Bart bei irgendeiner Untat erwischt und würgt ihn, meistens sogar mit beiden Händen, bis dem frechen Bengel seine Zunge schlackernd aus dem Hals hängt. Jeder kennt diese Szene, denn sie ist im täglichen Miteinander der Simpsons schon fast Standard. Jetzt, in der dritten Episode der aktuellen Staffel, bekommen die Simpsons einen neuen Nachbarn. Als Homer demselben die Hände zur Begrüßung schüttelt, stellt der fest, dass er (also Homer) einen „ganz schön festen Händedruck“ besitzt.
Homer wird Bart nie wieder würgen
Der meint daraufhin scherzhaft zu seiner Frau: „Siehst du, Marge? Den Jungen zu würgen hat sich gelohnt,“ und weiter: „War nur ein Scherz. Das mache ich nicht mehr. Die Zeiten haben sich geändert.“ – So, jetzt ist es raus und das Familienoberhaupt selbst kündigte das Ende dieser Strafaktion an. Das Würgen ist damit beendet. Die Fans sind geteilter Meinung. Während die einen meinen: „Es hat 36 Jahre gedauert, aber er hat es endlich gelernt“, sagen die anderen enttäuscht: „Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist. Bitte sag mir, dass Homer nicht aufgegeben hat, Bart zu erwürgen. Das ist einer meiner Lieblingsgags“.
Es gibt außerdem noch diejenigen, die den Einfluss des Mutterkonzerns „Disney“ wittern. Der ist Besitzer der „Fox“-Studios, wo „Die Simpsons“ produziert werden. Das Unternehmen „Disney“ ist nämlich für seine „Political Correctness“ und das neue „Gendern“ bekannt und hat sich mit dieser Haltung so manche Zuschauer vergrault und gleich noch die Kritiken verhagelt. Beispielsweise sollten die Zwerge im kommenden Live-Action-Film des Märchens "Schneewittchen" gar keine Zwerge mehr sein. Schließlich machte Disney doch nochmal einen Rückzieher.
Speziell bei Comics gehört die gesellschaftliche Überzeichnung und das Chaos allerdings zur Essenz, weshalb man sie sich zur Unterhaltung und zur lustigen Alternative zum Alltag gerne mal anschaut. Man erinnere sich an die beliebte Serie „Tom und Jerry“. Wenn diese Überzeichnung nicht mehr gestattet ist, und der gesellschaftliche Zensor alle „No Gos“ streicht, warum dann noch Comics schauen?