Am vergangenen Freitag ist Boris Becker aufgrund von Insolvenzverschleppung zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Direkt nach der Verurteilung wurde der ehemalige Tennisstar ins Gefängnis gebracht – und zwar ins Londoner Wandsworth Prison.
In diesem Knast soll es besonders hart zugehen. Ein ehemaliger Häftling berichtete gegenüber dem Fernsehsender RTL, was nun auf Becker zukommt. Chris Atkins saß wegen Steuerbetrugs zwischen Juli 2016 und März 2017 im gleichen Gefängnis. „Wenn du dort ankommst, läuft alles drauf hinaus, dich zu erniedrigen. Du musst deine Kleidung abgeben, du bekommst eine scheußliche Uniform. All deine persönlichen Dinge werden dir genommen. Du bekommst eine Nummer. Du bist keine Person mehr. Eine Nummer“, erklärte Atkins.
"Die Leute haben geschrien und die Türen eingeschlagen."
Auch Besucher werden nur selten zugelassen: „Am Anfang würde er nur zwei Besuche pro Monat für jeweils eine Stunde erhalten. Das ist verdammt wenig. Mit der Zeit, bei guter Führung, bekäme er dann mehr Besuchsrechte. Das bedeutet: vielleicht vier Besuche pro Monat.“ Atkins sagt jedoch auch, dass Boris Glück haben könne, denn vielleicht "sind die Wärter Tennis-Fans und gehen milde mit ihm um".
Doch normalerweise gibt es ein bestimmtes Prozedere, das jeder Häftling durchlaufen muss: "Du musst dich ausziehen, du wirst durchsucht, und wirst in einen stinkenden Gefängnisanzug gepackt, wo du noch den Schweiß anderer Häftlinge riechen kannst. Er wird gefragt, ob er Drogenprobleme oder psychische Probleme hat. Die Leute haben geschrien und geschrien und die Türen eingeschlagen. Es sind meist Menschen dort, die psychisch krank oder drogenabhängig sind." Der Alltag in dem Horror-Knast hat es laut Atkins also in sich.
In den Zellen gibt es einen Fernseher, einen Schreibtisch, eine Toilette und ein Telefon, welches man täglich für fünf Minuten nutzen darf. Eine Dusche gibt es jedoch nicht. "Man duscht etwa alle zwei Tage oder so. Das ist wirklich schlimm, und du musst dir diesen einen Duschraum mit etwa 100 anderen Leuten teilen, was ekelhaft ist.“