Eine echte Sensation fand unlängst auf dem Mars statt und Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel. Die Marssonde „Insight“, die sich seit mittlerweile dreieinhalb Jahren auf dem Mars befindet und von der NASA dort positioniert wurde, hat ein starkes Erdbeben der Stärke 5 auf der Oberfläche des Mars registriert.
Kleine Beben wurden bisher einige verzeichnet. Sie sollen mit dem Vulkanismus auf dem Mars in Verbindung stehen. Ein so gewaltiges, wie das, was sich jetzt ereignete, registrierte die NASA jedoch noch nie. Das Rätsel, vor dem die Wissenschaftler stehen ist, dass sich diese Art der Seismik normalerweise nur durch den Kontinentaldrift der Plattentektonik erklären lässt. Auf der Erde bewegen sich Erdplatten und Kontinente in unterschiedliche Richtungen. Diese Dynamik löst dann auf der Erde ein Beben aus.
Erdbeben auf dem Mars
Simon Stähler, ein Seismologe sagte dazu: "Der Mars hat keine tektonischen Platten und die bisherigen kleinen Beben standen wahrscheinlich mit Vulkanismus im Zusammenhang. Wir wissen noch nicht, was das aktuelle Ereignis im Detail ausgelöst hat und stehen vor einem Rätsel." Stähler und sein internationales Team werten die Daten der „Insight“ aus, um die Entstehung erdähnlicher Planeten zu verstehen und ob Marsbeben eine Gefahr für die Raumfahrt bedeuten könnten.
Eine denkbare Erklärung wäre der Einschlag eines Himmelskörpers auf die Oberfläche des Mars. Das Beben, das sich am 5. Mai ereignete, wurde als stärkstes je registriertes extraterrestrisches Beben klassifiziert. Es wurde circa neun Stunden lang gemessen und die Schockwellen umrundeten den Mars dabei einige Male. Bei dieser Energie muss es also schon ein gewaltiger Brocken gewesen sein.
Der Vorgang gibt natürlich auch Verschwörungstheoretikern allen Anlass zu Spekulationen. Viel mehr Zeit, die Daten der „Insight“ künftig auszuwerten, gibt es jedoch nicht mehr. Ihr wird bald die Energie ausgehen. Ihre Solarkollektoren, welche die Batterien speisen, sind mit einer dicken Staubschicht bedeckt, sodass sie kaum noch in der Lage ist, die Daten vollständig zu senden. Das Marsbeben bleibt also vorerst ein Geheimnis.