Die englische Stadt Sheffield will bestimmte Straßennamen nach eingehender Prüfung nicht ändern. Es gingen unter anderem Beschwerden beim Stadtrat ein, weil die Straßennamen mit „rassistischen, gealterten und unangenehmen Aussagen“ in Verbindung gebracht wurden. Konkret handelte es sich um Straßen, die nach Personen benannt wurden, die von Edward Colstons Sklavenhandel profitierten.
Betroffen sind die Canning Street, die Cannon Hall Road, die Dundas Road sowie die Havelock Street. Laut „BBC“ kam es zu Demonstrationen, Ausschreitungen und Beschwerden, die schließlich dazu führten, dass der Stadtrat die Namen einer Prüfung unterzogen. In der Stadt Bristol rissen „Black Lives Matter“-Protestanten eine Statue um, die Colston darstellte. Der Politiker aus dem 17. Jahrhundert war als Sklavenhändler bekannt.
Keine Hinweise rechtfertigen Umbenennung
Nach den Protesten beschäftigte sich der Stadtrat Sheffields mit der Frage, ob die Straßen umbenannt werden sollten oder nicht. An den Untersuchungen waren die Museen der Stadt, zwei städtische Universitäten sowie der örtliche demokratische Informationsdienst beteiligt.
Die Verantwortlichen kamen zu einem klaren Ergebnis: „Wir erkennen dieses starke Gefühl an und haben derzeit nicht die Absicht, bestehende Straßennamen zu ändern oder Statuen zu entfernen. Der Bericht über Statuen und Straßennamen ist nur ein Teil der umfassenderen Maßnahmen des Stadtrats zur Gestaltung der Stadt und ihrer Orte, Räume und Gemeinschaften, welche die Stadt ausmachen. Der Bericht der Kommission für Ethnische Gleichbehandlung wird 2022 veröffentlicht, und wir werden auf seine Empfehlungen reagieren. Der Stadtrat hat außerdem vor kurzem lokale Gebietsausschüsse eingerichtet, die neue Arbeitsweisen mit einem viel stärkeren lokalen Fokus ermöglichen werden.“ Es wurden keine hinreichenden Beweise gefunden, die eine Umbenennung rechtfertigen würden.